Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 402
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1892/0410
402 Psychische Studien. XIX. Jahrg. 9. Heft. (September 1892.)

minder werthvoll zu sein, dass Ort, Zeit und die Objectivität
des telepathisch Gesehauten festgestellt worden sind.

Den von mir mitgetheilten Fall übergebe ich Ihnen
ohne Commentare mit der Bitte, darüber zu verfügen, wie
Sie es für gut erachten.

Jst einer der beiden Fälle für Sie brauchbar und
wünschen Sie Details, so bin ich gern bereit, selbe beizubringen
, wenn es in meinen Kräften steht. Sind sie
unbrauchbar, so haben sie mir, als Leser der „Psych.
Studien", wenigstens Gelegenheit gegeben, Ihnen meinen
wärmsten Dank für das eifrige Eintreten von Thatsachen
abzustatten, welche bestimmt sind, der Wissenschaft ein
neues Feld zu eröffnen. Verzeihen Sie, geehrter Herr,
wenn ich, anstatt mich auf das rein Sachliche zu beschränken
, hier einige subjective Gefühls- und Urtheils-
äusserungen einfliessen lasse, die theils Ihre Person, theils
die Ideen, welche Sie vertreten, zum Gegenstande haben,
Ein grosser Theil der „Gebildeten*' haben -gewisse Lebensanschauungen
angenommen, nicht, weil sie das Ergebniss
ehrlichen Nachdenkens, sondern weil sie der Reflex der
Mode sind, die auch den geistigen Markt beherrscht; sie
haben dabei den Vortheil, immer für elegant zu gelten. Sie
beurtheilen die Welt nicht, wie sie ist, sondern wie sie
ihnen die Mode des Deeenniums zeigt, in dem sie leben.
Erlaubt sich aber ein Professor ö. Fr. Zöllner, oder der
russische Herr Herausgeber der „Psych. Sind.", oder Sie,
geehrter Herr, sich dem Publikum in einem Gewände zu
zeigen, das nicht von den Alltagsscheeren einer Kathederweisheit
zugeschnitten ist, dann erheben sich die Spottsucht,
der hohle Eigendünkel und spritzen ihr Gift nach Ihnen
aus. Darum, mein Herr, gestatten Sie, dass auch Beweise
der Sympathie, der Achtung, der Aneiferung an Sie
gelangen!

Es bedarf keiner Tapferkeit, die Ergebnisse eines
Studiums zu veröffentlichen, welche auf schon erprobte oder
sanetionirte Methode gewonnen wurden, — z. B. wenn der
Philosoph das x durch das y erklärt; — allein es bedarf
eines hohen Grades von Selbstverleugnung, Männlichkeit
und Wahrheitsliebe, Dinge zu vertreten, die nicht nur unerklärlich
, sondern unglaublich erscheinen; Thatsachen
anzuerkennen, die die Zahl der Räthsel noch vermehren,
ohne vorläufige Aussicht auf befriedigende Lösung zu geben;
Phänomene zu bestätigen, die der heutigen psychologischen
Wissenschaft den Vorwurf totaler Unkenntniss machen oder
sie wohl gar umstürzen, Dinge, welche sich nach keiner
der patentirten wissenschaftlichen Methoden hervorrufen


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1892/0410