Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 406
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
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406 Psychische Studien. XIX. Jahrg. 9. Heft. (September 1892.)

schrecklich unter anderen Umständen diese Perspective erscheinen
mag, uns war sie erträglich, fast angenehm.

Am kommenden Morgen wollte ich Demetrio wecken,
welcher sich an der Seite Hurtado's niedergelegt hatte, und
fand ihn auf dem Rücken liegend; die gekrümmten Finger
der einen Hand bedeckten das Gesicht. . . Da er auf mein
Rufen nicht erwachte, rief ich meine Begleiter, welche auf
ihn zustürzten und ihn todt fanden. . . .

Nach sieben Tagen rettete uns vom Tode die Hilfe,

welche uns Evaristo Acrina und Don Felipe Zamudio.....

sandten...........Gonxalo Bulnes.

III. Ein vorbedeutnngsvoller Traum.

Ich wohne seit vier einhalb Jahren in Chillan, Chile.
Meine Braut verliess im December 1889 das Elternhaus —
Admont, Steiermark, um mir hieiher nachzufolgen, wo wir
uns Anfangs lbüO heiratheten. Da sie ihre Eltern sehr
liebt, ging kein englischer Dampfer nach Europa, ohne
einen Brief von ihr an ihre Eltern mitzuführen. Das zur
näheren Erklärung des Folgenden; —

In der Nacht vom 4. zum 5. Januar 1891 weckte mich
meine Frau aus dem Schlafe und theilte mir zitternd vor
Erregung mit, sie habe folgenden Traum gehabt: — „Sie
sah ihre Mutter mit dem Tode ringen; dieselbe lag auf
einer Todtenbahre im Kleiderzimmer des oberen Stockwerkes
(das Schlafzimmer ihrer Eltern war zu ebener Erde); die
Sterbende suchte mit Anwendung verzweifelter Kraft \on
der Bahre loszukommen, denn sie wollte nicht sterben, und
tobte dermaassen, dass sich die Träumende und ihre Schwester
nicht getrauten, ins Sterbezimmer einzutreten — bis zum
nächsten Morgen, wo sie ihre Mutter zerstückelt und die
Gliedmaassen über den Fussboden zerstreut antrafen."

Damit erwachte meine Frau. Meine erste Sorge war,
sie zu beruhigen, indem ich ihr sagte, der Traum sei ganz
allein verursacht worden durch die Nachricht von dem
plötzlichen Tode eines unserer Bekannten in Chillan, eine
Nachricht, welche wir am 4. Nachmittags erhielten.

Am nächsten Tage, also am 5. Januar, traf ein Brief,
dat. 23. XI. 1890, an meine Frau ein von ihrer Schwester,
welche davon Nachricht gab, die Mutter sei etwas an
Influenza erkrankt; im nämlichen Briefe fand sich ein
Zettel, beschrieben von meiner Schwiegermutter mit folgendem
Inhalte: — „O meine liebe Cillyl Das sind meine letzten
Worte von mir, ich gehe in die Ewigkeit, um das bitte
ich Gott täglich, lebe wohl und bete für mich."


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