Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 414
(PDF, 168 MB)
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414 Psychische Studien. XIX. Jahrg. 9. Heft. (September 1892.)

allergeringsten Theile (Lichtersclieinungen) beobachtet
werden können. Wo aber die Sinne versagen, sollte man
um so mehr die Vernunft befragen. Die zu entscheidende
Frage bleibt dann die: — Hat man Vertrauen zu seinem
Medium, oder hat man keines? — Ich kann mir nun kaum
ein in jeder Beziehung mehr Vertrauen erweckendes Medium
denken, als eben Oavalicre A\, und deshalb ist wenigstens
für mich die Frage nach dem Ursprung jener Bringungen
entschieden.

Nach dieser kleinen Abschweifung gelangen wir zu
einer Klasse von Phänomenen, die ausserordentlich beweiskräftig
ist: — die Lichterscheinungen. Vier deutlich
sichtbare, bläulich leuchtende Lichtpunkt1 tauchten plötzlich
auf und schwirrten bald zusammen, bald zu Paaren
getrennt, im ganzen Raum umher. Bewegten sie sich am
Gesicht vorbei, so empfand man einen an Phosphor
erinnernden Geruch; schwebten sie einen Augenblick über
den auf dem Tische liegenden Händen, so empfand man
eine Berührung von kleinen kühlen Fingern, so dass sich
mir der Gedanke aufdrängte, es könnten diese vier Lichtpunkte
leuchtende materialisirte Finger eines durch den
Baum schwebenden unsichtbaren Wesens sein, und zwar
eines Wesens von grosser Zartheit zum Unterschied von
dem ungestümen „John King."

Nun kam zunächst ein sehr kindliches Vergnügen.
Eine auf den Tisch gestellte Handglocke wurde auf Verlangen
von den leuchtenden Fingerchen ergriffen und
lautschellend durch den oberen Raum des Zimmers getragen.
Das Gleiche geschah mit einer Ziehharmonika, welche
ebenfalls auf Wunsch. vom Tische genommen und an der
Decke oben unter fortwährender Bewegung gespielt wurde.
Das merkwürdigste an der Sache aber war, dass der laut
geäusserte Wunsch Ho/fmann's, es möge dem anwesenden
deutschen Gast eine musikalische Aufmerksamkeit erwiesen
werden, sofort in Erfüllung ging, und plötzlich von der
Decke herab die Töne eines wohlbekannten deutschen
Studentenliedes sich vernehmen Hessen. Allgemeines lebhaftes
Bravissimo belohnte natürlich diese liebenswürdige
Bereitwilligkeit des „Unsichtbaren."

Bei der zweiten Sitzung, an der ich als Zuschauer, um
mich freier bewegen zu können, theilnahm, wurde versucht,
den Abdruck einer Hand in weichem Sand zu erzielen. Das
darauf erhaltene Phänomen entsprach jedoch nicht ganz den
gehegten Wünschen; es machte den Eindruck, wie wenn
, Coro esposito" die Bitte nur halb verstanden hätte. Er
machte nämlich wohl einen Eindruck in den Sand, aber


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