Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 417
(PDF, 168 MB)
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Wittig: Aus der Zeit der Geisterbeschwör, unter Fr. Wilh. IL 417

zu überbürdet war. „Wir wissen auch gar nicht, ob er des
Letzteren Philosophie irgendwie näher getreten ist, müssen
sogar das Gegentheil davon annehmen, da sich keine Spur
davon findet, und die Berliner Philosophen, Mendelssohn
an der Spitze, nach £anfs spöttischen Worten (s. dessen
„Prolegornena zu einer künftigen Metaphysik" 1783, § 52b)
fortfuhren, 'in der Metaphysik auf mancherlei Weise herum-
zupfuschen, ohne eben zu besorgen, dass man auf Unwahrheiten
werde betreten werden.' — Die Mitglieder der
(vorerwähnten) Mittwochsgesellschaft waren sämmtlich
Anhänger der Aufklärung, nicht am wenigsten die ihr
angehörigen Oberconsistorialräthe. 'Teller und Spalding
sind', — so sagt eine zeitgenössische Stimme, — 'die
unchristlichsten Priester, die ich kenne; keine Seele auf
Gottes Erdboden ist in Gefahr, von ihnen verdammt zu
werden; ihre Religion ist praktische und theoretische
Philosophie. Zöllner, dieser moralisch gute und vortreffliche
Mensch, ist auch ein sehr guter Prediger. Er vereinige in
sich alle Gaben eines guten Redners, besonders besitzt er
ein vortreffliches Organ. Eine jede seiner Predigten kann
zugleich als eine moralische Abhandlung betrachtet werden;
Begriffe und Bilder wechseln gehörig darin ab, so dass
weder der Verstand, noch die Bildungskraft leer ausgehen/
— Teller (Prediger der St. Petri-Kirche in Berlin) erklärte
öffentlich, die Juden auf ihren Glauben an Gott, Tugend
und Unsterblichkeit als echte Christen anerkennen zu
wollen, worauf Mendelssohn die Sache mit der Gegenerklärung
umdrehte, dieses Christenthum unterscheide sich gar nicht
von seinem Judenthum. Hiernach klang es noch recht
gemässigt, wenn Biester, glücklicher Weise weder christlicher
Prediger noch Oberconsistorialrath, den öffentlichen
Ausspruch that, nach 20 Jahren müsse der Name Jesus im
polizirten (gebildeten) Europa nirgend mehr im religiösen
Sinne genannt werden. — Svarez blieb durch das Maassvolle
seines ganzen Wesens vor solchen Ueberschwänglich-
keiten bewahrt, war auch als exaeter Jurist schwerlich
darnach angethan, den positiven Begriff des Christenthums
in einen allgemeinen Humanitätsbrei aufzulösen. Jedoch
als Gesetzgeber und für das staatliche Gebiet folgte er
mit vollem Bewusstsein der Fahne der Aufklärung." —
Svarez citirt Friedrichs des Grossen berühmten Ausspruch
aus dessen Abhandlung „Sur la superstition et sur la
religion"; — „Alle Religionen weichen in Ansehung der
moralischen Pflichten nicht weit von einander ab, können
daher dem Staate alle gleichgiltig sein, und dieser muss
Jedem die Freiheit lassen, auf welchem Wege er in den

Psychische Stadien. September 1892. 27


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