Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 419
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1892/0427
Wittig: Aus der Zeit der Geisterbesehwör. unter Fr. Wilh. IL 419

auch schon in seinem Leben (für 33 jährige Dienste) eine
ausserordentliche Belohnung verdient hätte/4 — Sechs Tage
später, am Montag den 14. Mai 1798, Mittags 12 Uhr,
verschied Svarez, 52 Jahre und 11 Wochen alt. Wie sein
Freund Klein ihm nachruft, „misst man das Leben nicht
nach dem Glockenschlage, welcher auch die leeren Stunden
bemerkt, sondern nach der Grösse seiner Wirksamkeit, und
so haben wenig Menschen so lange gelebt als er." Am
19. Mai wurde er an der von ihm selbst auserwählten
Grabstätte auf dem Luisenstädtischen Kirchhof beerdigt.
Er war am 27. Februar 1746 in Schweidnitz in Schlesien
als Spross einer alten evangelischen Theologenfamilie
geboren. Sein Valer war Advokat. Sein Andenken war
leider nur zu bald verschollen, wenn auch in engen Fachkreisen
pietätvoll bewahrt. Erst 1876 hat man nach längerem
mühevollen Suchen seine Ruhestätte wieder aufgefunden.
Selbst in den neueren Conversations-Lexicis wird sein Name
nicht aufgeführt. Sic transit gloria mundi!

Ueber diese Zeit der sogenannten Aufklärung
erfahren wir aus einem in „Westermann's illustrierten
deutschen Monats-Heften" Januar 1892, Heft 424 erschienenen
Artikel des Freiherrn Richard von Schubert-Soldern, betitelt:
— „Urteile Kaufs über sein Zeitalter" — aus dem Jahre
1784 noch folgende Charakteristik derselben in den
„Berliner Monatsheften: — „Aufklärung ist der Ausgang des
Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit;
Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes
ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet
ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht
am Mangel des Verstandes, sondern der Entschliessung
und des Muthes liegt, sich seiner ohne Leitung eines
anderen zu bedienen. 'Sapere aude! Habe Muth, dich
deines eigenen Verstandes zu bedienen P ist also der
Wahlspruch der Aufklärung." — »Kant definirt hier die
Aufklärung sehr richtig", — fährt Herr v. Schubert-Soldern
fort, — „aber man wird ihm nicht ganz beistimmen können,
wenn er die Ursache dieser Unmündigkeit allein in einem
Mangel an Muth sucht. . . Die letzte Ursache der Unmündigkeit
liegt vielmehr in der Unwissenheit; wer in ihr
erhalten wird, ist dadurch gezwungen, jenen zu folgen, die
er für die Wissenden hält; erst durch das Wissen kann
also der Muth entstehen, sich seines eigenen Urteils zu
bedienen: daher damals überall das Bestreben, zu belehren
und sich belehren zu lassen; daher das Entstehen jener
berühmten Salons in Paris, in denen sich um schöne und
geistreiche, nicht immer aber tugendhafte Damen alles

27*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1892/0427