Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 443
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen.

443

Unterricht erhielt, hatte sehr geröthete Augenlieder und
aufgeworfene grosse fleischige Lippen. Wenn der Geistliche
ihm den Rücken zukehrte, machte er zum Gelächter der
Knaben dem Geistlichen auch in der Gesichtsverzerrung
Alles nach, so dass die Knaben wiederholt in ein Gelächter
ausbrachen und der betreffende Pastor ihm sagte: —
„Conrad, Conrad, Du wirst noch auf dem Schaffot enden!"

— Seine ihn zärtlich liebende Mutter that ihm seinen
Willen und gab ihn zu einem Fleischer in die Lehre.
Wenn er im Auftrage seines Meisters die Hammel hütete,
stach er denselben die Augen aus, schnitt den Hunden
Schwänze und Ohren ab, castrirte sie u. s. w. Als er mit
achtzehn Jahren zu Ostern in die Fremde ging, wohl ausgerüstet
mit Wäsche, Kleidern, Stiefeln und versehen mit
Geld, behielt ihn kein Meister lange, so dass er bald abgerissen
war, daher er beabsichtigte, wieder nach Hause zu
wandern. Was nun? Er ging mit einem anderen Handwerksburschen
von Prankfurt nach Zibingen. Sie wanderten
auf der Höhe, unterhalb welcher die Oder floss. Conrad
machte den Vorschlag, sie wollten etwas Mittagsruhe halten.
Als der Reisegefährte schlief, schlug ihm Conrad mit einem
Steine den Kopf ein, versetzte ihm noch einige Messerstiche
und kollerte den Leichnam vom Uferrande in die Oder.
Conrad kam nach drei Tagen nach S., wo sich seine Mutter
über die guten Sachen ihres Sohnes freute. Die Freude
dauerte nicht lange, denn einige Tage später holte ihn der
Gensdarm ins Inquisitoriat ab. Der Prozess dauerte auch
nicht lange, denn am 20. Februar 1830 wurde er zum Tode
durch das Rad verurtheilt. Derselbe Geistliche, den Conrad
einst verhöhnt hatte, bereitete ihn auch zum Tode vor und
musste ihn zur Richtstätte begleiten. So sollte sich also
diese seine Weissagung erfüllen."

c) In einem Artikel: — „Die Anthropologie der Alten"

- in „Die Natur" Nr. 41 v, lü. October 1891 S. 487 lesen
wir: — „Dass man in Albanien Menschen mit meergrünen
Augäpfeln kannte, deren Haare schon in der Kindheit grau
waren, und die besser bei Nacht als bei Tage sehen konnten,
mag sich wohl auf 'Albinos' (?) beziehen. Ueberhaupt
scheinen die Augen der Alten viele Regelwidrigkeiten
gezeigt zu haben. So gab es unter den 'Triballern' und
'lllyriern1 Menschen mit zwei Pupillen in jedem Auge; die
'Thibier' am Pontas hatten doch wenigstens nur in einem
Auge zwei Pupillen, während freilich das andere Auge das
Bild eines Pferdes wiederspiegelte. Solche Menschen konnten
im Wasser nicht untersinken, und Weiber mit doppelten
Pupillen vermochten durch ihren Blick zu schaden; Plinius


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