Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 464
(PDF, 168 MB)
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464 Psychische Studien* XIX. Jahrg. 10. Heft. (Oetober 1892.)

Daher kommen wir auch zu dem sehr einfachen
Schlüsse, dass es einerseits etwas Wahrnehmendes und
etwas Wahrnehmbares giebt, und dass andererseits das
Wahrnehmende durchaus nicht mit dem Wahrnehmbaren
verwechselt werden darf: — Die Combinationsfähigkeit des
„Wahrnehmenden*' macht es nämlich wahrscheinlich, dass
dieses und das direct „Wahrnehmbare" (Vorstellbare) zwei
verschiedene Elemente sind; die Fähigkeit des „schauenden"
Elementes aber, über jede Vorstellungscombination hinaus
die Existenz des „Unendlichen" einzusehen, zu begreifen,
macht das Wahrscheinliche zur Gewissheit, da dieses
Begreifen selbst bei dem gewagtesten Materialismus
nicht als Wechselwirkung von „Stoff" auf „Stoff" aufgefasst
werden kann.

Es wäre falsch, wenn wir nur so unterscheiden wollten:
— „Stofi" ist wahrnehmbar und „Geist" nicht. Genauer
ausgedrückt, muss es heissen: — „Stoff" ist für uns das
Wahrnehmbare, das uns Erscheinende, in Bezug auf alle
Sinne Empfundene, „Geist" aber das Wahrnehmende und
für uns nur indirect — d. h. in seinen Einwirkungen auf
den „Stoff" — Wahrnehmbare, aber Unvorstellbare.

Weitere Ausführungen hierüber sind jetzt nicht am
Platze; ich werde schon noch ein andermal davon reden,
und mag das hier Gesagte genügen, um das Wesen des
„Stoffes" mit klarem Blicke im Auge behalten zu können.

Die „materielle" Welt ist also die Welt der Erscheinung
auf allen Sinnesgebieten.

Von dieser „materiellen" Welt ist bereits viel, sogar
recht viel erforscht, aber es liegt zerstreut umher. Vielleicht
kann ich dazu beitragen, am „geistigen Bande" etwas zu
festigen, soweit mein Thema reicht. Und jetzt zur Sache!

„Bewegung ist Leben", und dieser Satz gilt nicht nur
von der organischen „Materie", sondern ebensowohl von der
anorganischen.

Fragen wir uns nun zunächst einmal: — Was ist
Erscheinung? Die bündige Antwort lautet: — Empfundene,
also vom Geiste (vom schauenden Elemente) wahrgenommene
Bewegung des Stoffes.

Hinsichtlich der bekannten Wellenbewegungen ist das
sehr einfach: — Die geistig wahrgenommenen Bilder, z. ß.
die durch die leitende Nerven- ui»d Hirnsubstanz dem
„Geiste" vorgeführten und dem entsprechend modiiicirten
(d. h. verschmolzen mit den individuell eigenartigen und
stetiger Veränderung unterworfenen „Stoffbewegungen" des
„Stoffeigners") Licht-, Schall-, Wärme-, Electricitäts- und
magnetischen Wellen, sind das (geistig) Gesehaute. Dass


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