Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 466
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
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466 Psychische Studien. XIX. Jahrg. 10. Heft. (October 1892.)

vorhanden sein? Ich antwortete schon früher auf diese
Frage mit einem entschiedenen Nein! (Vergl. „Psych. Stud."
December-Heft 1890 bis März-Heft 1891: — „Entdeckung der
übersinnlichen Verkehrswege.") Er ist eben aus folgenden
sehr einfachen Gründen unmöglich und deshalb eine falsche
Hypothese, welche ohne weiteres aus unserem Lehrgebäude
auszuschalten ist: — Wäre „Weltäther" nämlich ein
anderer Stoff, welchen man sich zur Ausfüllung (ob als
Aetherhüllen der Stoffatome oder nicht, ändert nichts an
der Sache,) molecularer Zwischenräume vorhanden dächte,
so müsste er logischerweise auch aus Atomen resp. Molecülen
bestehen; diese aber würden wiederum Zwischenräume bedingen
, welche wieder einen „anderen Stoff" zur Ausfüllung
erforderten, und so weiter ins Unendliche. Soll Weltäther
dahingegen etwas Immaterielles / also nicht Stoffliches sein,
so haben wir die physikalisch undenkbaren „vacua" oder
Raumleeren. Wie man sieht, ist „Weltäther" schon aus
diesem einfachen Grunde überhaupt unmöglich, und es
erscheint wunderbar genug, dass er seine hypothetische
Existenz so sehr lange bei unserer sich exact nennenden
Naturwissenschaft behaupten konnte.

Wir sahen, dass es sinnlos ist, sich mit der Annahme
von Aetheratomen zu helfen. Wollte man sich aber gar
des Weltäthers Substanz als homogene, atomlose Masse
denken und trotz alledem von Wellenbewegungen dieses
Mediums reden, so wüsste ich nicht, wie man sich jene
Wellenbewegung vorzustellen vermöchte. Wellenbewegung
ist für uns eben nur so denkbar, dass Theilchen eine
wellenbildende Verschiebung erleiden, dass Theilchen
anderen Theilchen gegenüber ihren Ort verändern, und das
ist in einer atomlosen Substanz unmöglich.

Dass man die wellenförmigen Verschiebungen als
abwechselnde Verdichtungen und Verdünnungen auffasst,
vermag auch nichts an der Sache zu ändern, weil eine
Verdichtung nur so denkbar ist, dass die Anzahl der
Theilchen zusammengedrängt und umgekehrt bei einer
Verdünnung auseinander gezogen erscheint.

Wenn wir nun aber trotz alledem genau wissen, ja, es
sogar augenscheinlich wahrnehmen, dass Wellenbewegungen
von den sogeLannten Festkörpern aufgenommen und fortgepflanzt
werden, dass diese sich z. JB. bei Wärmebewegung
mit bedeutender Kraft Raum schaffen (sich ausdehnen), so
bleibt uns wohl schwerlich etwas Anderes übrig als die
Annahme, dass die Wellenbewegungen von den Festkörper-
molecülen selbst (ebenso wie von denjenigen der flüssigen
und gasförmigen Körper) aufgenommen resp. fortgepflanzt


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