Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 468
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
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468 Psychische Studien. XIX. Jahrg. 10. Heft. (Octoher 1892.)

Der „starre Stoff" ist ein „Klotz am Beine" der
Wissensehaft, also fort damit, dass sie sieh bewegen kann,
denn Bewegung ist auch hier Leben!

Wenn man mir noch entgegenhalten wollte, „Stoff" sei
ja wägbar, und das beweise seine factische Existenz, so
vergässe man, dass man mit dem Wägen nur eine Kraft
(besser Kraftdifferenzen) misst.

Wie ich vorhin schon ausführte, schaut (empfindet auf
allen Sinnesgebieten) unser wahrnehmendes Element, unser
geistiges Ich die Bewegungen (das Leben) der Welt, und
zwar mit dem Gesichtssinne offenbar bis zu den aussersten
der uns bekannten Fixsterne hin. Was aber bewegt sich
denn nun vor unserem ,.geistigen" Auge, vor unserem
„geistigen", unserem eigentlichen „Ich" ? Zunächst gebe ich
die Antwort: — „Kräfte!"

Zugestanden, wird man mir sagen; aber könnten diese
Kräfte nicht ebensogut einen im landläufigen Sinne des
Wortes stofflichen „Träger" besitzen, als keinen ? Ich muss
auch hier mit „nein!" antworten. Nicht allein, dass es
keinen mathematisch genauen Beweis für seine Existenz
giebt, nein, ich weiss sogar einen mathematisch genauen
Beweis seiner Unmöglichkeit, und das ist folgender: —

Die Physik lehrt, dass es keinen leeren Raum giebt,
resp, geben kann, und füllt dem entsprechend alles, was für
sie bis jetzt dennoch leer ist, mit dem hypothetischen
„Weltäther" aus. (Ob überhaupt Atom- resp. Molecül-
Z wischenräume angenommen werden müssen, oder nicht,
erörtere ich später an anderer Stelle. Hier nur die
Bemerkung, dass die Sachlage sich vollständig ändert,
sobald wir „Stoff" als „Kraft" erkannt haben.) Um seine
Existenz wahrscheinlich zu machen, schreibt sie ihm Eigenschaften
zu, welche unserem gesunden Menschenverstände
widersprechen. Wie wir vorhin schon sahen, ist eine
Wellenbewegung im „Weltäther" durchaus unbegreiflich,
wenn man sich ihn als atomlose Substanz denkt. Und doch
weiss man heute ganz genau, dass die das uns sichtbare
Stücklein Weltraum durchfluthende Lichtbewegung Wellenbewegung
ist*

Man hilft sich da mit der willkürlichen Annahme von
Aetheratomen; was sind denn nun aber die „Aetheratome"
des Weltraumes? Sind sie „Stoff" im landläufigen Sinne des
Wortes, oder sind sie „Kräfte"?

Wenn dieser „Weltäther" „Stoff" im physikalischen
Sinne des Wortes wäre, so würden seine Atome jene Aus-
lullung ihrer Zwischenräume bis ins Unendliche hinein
erfordern, von deren Unmöglichkeit ich bereits sprach. Sind


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