Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 487
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen.

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würde, wenn der „Spuk" sich wieder melden sollte. Ausser
dem Mädchen befand sich noch eine andere ältere weibliche
Persönlichkeit in dem Keller.

Als nun Herr G. ob des sonderbaren Spukes in ein
lautes Gelächter ausbrach und den anderen in den Keller
gestiegenen Gästen den Sachverhalt aufklären wollte, suchte
ihn der Wirth daran zu hindern. Dies half ihm aber nichts,
sondern Herr G. nahm nunmehr selbst das Geisterwerkzeug
zur Hand, um die Stelle herauszufinden, welche soeben den
Schall verbreitet hatte. Das gelang ihm denn auch zur
Genüge. Wenn man nämlich mit dem Hammer auf die
Bodenleiste des Bretterverschlags schlug, so kam ganz genau
der zuvor gehörte „Gespensterten" zu Gehör. Welcher
Beweggrund des Wirthes Töchterlein und ihre Genossin
veranlasst haben mochte, solcherweise „Klopfgeisterei" zu
treiben, ist den Herren nicht zur Genüge klar geworden.
Schaden hat der Wirth dadurch keinenfalls gehabt. Auf
der nächsten Polizeiwache gaben die Herren das Ergebniss
ihrer Beobachtungen zu ProtocolL — Es war also wieder
'mal nichts, Ihr Herren Spiritisten! — [???]

4) Beil z. „Leipz. Stadt- u. Dorfanz." Kr. 216, d. 16. Sept.:
— k. Der Spuk in Lindenau scheint zu Ende zu sein,
ohne dass man weiss, woher er kam. In den letzten Tagen
war Tag und Nacht Ruhe, aber des Morgens von ungefähr
4— Uhr schlug es, ungefähr zehn resp. zwanzig Minuten
aussetzend, so heftig, dass sich mehrere Hundert Menschen
vor dem betreffenden Hause ansammelten. Auch schlug es
am Dienstag Abend */28 Uhr wieder; seitdem ist aber der
Spuk vorüber. — Trotzdem man nichts mehr hört, so ist
doch die Ansammlung der Menschen eine unglaubliche; von
weit und breit kommen sie her, um das Klopfen zu hören,
sogar von Markranstädt und Lützen waren am Mittwoch
Abend Personen anwesend. Am Dienstag war auch ein
Berichterstatter eines Leipziger Blattes zur Stelle, um sich
von der Geistergeschichte zu überzeugen. Er ging auch in
den Keller und sah auf einem alten Tisch einen Hammer
liegen. Im Glauben, dass der betreffende Hammer als
Klopfmittel benutzt werde, ging der Betreffende ohne
Weiteres mit dem Hammer zur Polizei und meldete, dass
er gefunden habe, was so viele Fachleute nicht gefunden
hätten. Die Sache wurde genauer untersucht, und es stellte
sich heraus, dass der Hammer zum Zerklopfen der Stückenkohle
diene, also mit dem geheimnissvollen Klopfen nichts
zu thun hat. Man vermuthet, dass sich, da seinerzeit in
der Nähe des Grundstücks ein Sumpf sich befand, vielleicht
unter dem Gebäude Gase angesammelt haben und das


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