Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 506
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
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506 Psychische Studien. XIX. Jahrg. 11. Heft. (November 1892.)

aus mit einander gut Bekannten bestand, so herrschte ein
guter Wille, und die für die wahrscheinliche Sicherung
einer guten Seance vorhandenen Bedingungen waren schon
von vornherein viel versprechend.

Ich nahm meinen Sitz an der entferntesten Stelle des
inneren Cirkels — mit dem Gesicht gegenüber dem Kabinet
— und war in Folge dessen nicht im Stande, alle kleinen
Punkte mit derselben Deutlichkeit zu erkennen, wie dies
bei früheren Gelegenheiten der Fall war. Das Licht war
jedoch so gut, dass ich das Medium mit vollkommener
Deutlichkeit die ganze Zeit über auf seinem Sitze sehen
konnte. Die beiden Kinder, welche bei der ersten Seance
zugegen waren, befanden sich auch bei dieser anwesend, —
dieses Mal begleitet von einem anderen Knaben von ungefähr
zehn Jahren. Diese drei sassen dicht beim Medium in einem
Kreise bei einander.

Die Seance wurde mit Gebet eröffnet, und nachdem
eine Hymne gesungen worden war, wurden die gewöhnlichen
Einleitungs - Phänomene von einem nebelhaften Dunste in
\erschiedenen Theilen des Kabinets sichtbar, aber keins
hatte eine besondere Gestalt. Das eine Mal erblickte ich
noch eine erträglich leuchtende Gestalt gerade über dem
Kopfe des Mediums und sah sie allmählich bis zu drei
Fuss höher sich erheben, während ich zu gleicher Zeit
bemerkte, dass das Medium sich umwandte, um seine
Beobachtungen zu machen. Nach Verlauf von ungefähr
einer halben Stunde erschien eine ziemlich lange Gestalt
zur rechten Handseite des Kabinets und war allem Anschein
nach gut entwickelt. Sehr wenig von der Gestalt ward
sichtbar, da sie anscheinend verborgen ward von einer
ungeheuer grossen Menge von Bekleidungsstoff, und dieses
erwies sich bald als richtig, denn wie bei der ersten
Seance wurde Hüll- oder Bekleidungsstoff (drapery) unter
die Sitzer herausgeworfen, bei denen er von Hand zu
Hand ging und von allen Seiten eifrig befühlt und
gezerrt wurde.

Der ßekleidungsstoff war in diesem Falle beträchtlich
breiter als bei der ersten Seance, aber in der Länge möchte
ich ihn ungefähr gleich annehmen; in seinem Gewebe war
er feiner, in der That so fein, dass, als ich ihn festhielt,
ich zu meinem Schrecken mit meinen Fingern durch ihn
hindurch griff. Er führte einen köstlichen Wohlgeruch
mit sich, und lange zuvor, ehe der Stoff selbst mich
erreichte, empfand ich den süssen Duft, der zu mir herüber
wehte. Dieses Phänomen dauerte mehrere Minuten, und
es schien, als ob die Gestalt, welche dieses Mal ganz hinter


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