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512 Psychische Studien. XIX. Jahrg. 11. Heft. (November 1892.)
während wir zu gleicher Zeit den wohlgebildeten Arm des
Geistes unter der Hülle bemerkten, welche in Palten von
seinen Schultern niederfiel. Herr Lund sagte uns nachher,
dass der Griff herzhaft gewesen wäre, aber nach Allem wäre
er gewiss, dass es einer Dame Hand gewesen sei, die er
ergriff, denn ihre Finger waren lang und dünn. Die Gestalt
zog sich auf derselben Seite des Kabinets zurück, von
woher sie zuerst erschienen war, aber nur etwa für eine
Sekunde oder zwei, dann erschien sie wieder auf der anderen
Seite des Mediums. Da wir Alle ziemlich gewiss waren,
dass wir sie als denselben Geist wieder erkannten, wurde
Herr Lund abermals ersucht, vorzugehen, und er hatte noch
einmal Gelegenheit, sie bei der Hand zu nehmen, bevor sie
verschwand.
Einige der Herren, welche dem Kabinet zunächst
sassen, behaupteten, den Umriss des Gesichts gesehen zu
haben, wiewohl nicht deutlich genug für sie, um eine
graphische Beschreibung von ihm geben zu können. Die
Gestalt zog sich ganz langsam zurück und gab uns eine
glänzende Gelegenheit zur Anstellung unserer Beobachtungen;
aber was wir am merkwürdigsten an dieser -Erscheinung
fanden, war ihre ungewöhnliche Grösse; denn mir sowohl,
wie den meisten Anderen, mit denen ich darüber gesprochen
habe, schien sie in jeder Beziehung so gross wie Herr
Lund, und dieser Herr ist wenigstens einen Kopf grösser
als das Medium.
Mit dieser Manifestation wurde diese überaus interessante
Seance zum Schlüsse gebracht.
(Schluss folgt.)
IL Abtheilung.
Theoretisches und Kritisches.
Reflexionen auf Grund der von Herrn Wittig
geschilderten Erlebnisse mit dem nächtlichen
Leuchter.*)
Von Hermann Hand rieh in Brooklyn, N. Y.
Wie sich das Subject zum geistigen Ego des
suggerirenden Hypnotiseurs, so verhält sich das Medium
zu der sich manifestirenden Intelligenz der unsichtbaren
Wesen»
*) Siebe „Psych. Stud." Mai- bis August-Heft 1892. —
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