Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 517
(PDF, 168 MB)
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Spanutb: „loh." 517

Menschen diese Unendlichkeiten nicht; aber was thut's?
fassen wir sie, soweit wie uns möglich ist! Nehmen wir
aber nicht mehr, als uns freiwillig in harmonischer, uns
erquickender Folge geboten wird, — auch nicht zu schnell,
damit wir nicht stolpern! dann haben wir eitel Freude daran.

Kraft darf nicht mit Geist verwechselt werden; Geist
besitzt Kraft, Kräfte, und das harmonische Spiel der
Gotteskräfte — nach unseren Begriffen von Zeit und Kaum
unendlich — „schauen" wir, soweit unser „Schauen" reicht:
man kann da im weitesten Sinne ebensowohl vom
„physischen" als „geistigen" Horizont reden.

In meinem Aufsatze: — „Stoff ist Kraft" — wies
ich nach, dass es einen todten „Stoff" als „Träger" der
Kraft nicht geben kann, und hier muss ich nun zunächst
betonen, dass es dahingegen einen „Eigner der Kraft" —
aller sogenannten Naturkräfte — giebt, geben muss! Und
dass ferner dieser Eigner aller „Naturkräfte" niemand
anders sein kann, als Gott! Dass wir, — einer unendlich
grossen, einigen Intelligenz finden wir eine unendliche
Anzahl unendlich kleiner, uneiniger Intelligenzen gegenüber,
— dass wir auch Kräfte besitzen, lässt sich sehr einfacher
Weise daraus ersehen, dass wir die harmonisch, einig
wirkenden „Naturkräfte" zu stören, d. h. disharmonisch zu
machen vermögen, wenn wir bei unserem höchst unvollkommenen
Ueberblick des Weltganzen unseren eigenei
Willen durchsetzen wollen. Wenn ein Künstler etwas
wirklich Schönes, d. h. Earmonisches schaffen will, dann
muss er der Führung seines eigenen Willens entsagen und
sich vollständig der Führung eines „unbewusst" in ihm
Wirkenden, einer ihn leitenden Intelligenz hingeben. Und
diese Leitung ist so vollkommen, dass sie nicht im Entferntesten
durch die ganze Summe menschlicher Intelligenz
ersetzt werden könnte» Es ist Gott, der in uns schafft,
wenn wir im Stande sind, uns unseres eigenen Wollens zu
entäussern und uns seinem Willen vollständig hinzugeben,
Dieses „Können" — sich dem Wollen Gottes hingeben
können — ist wahre „Kunst", d. h. auch in anderer
Fassung: Kunst ist es, die Welt so darstellen, — herstellen
in der Heilkunst, — spiegeln können, nicht überall so, wie
sie gerade ist, sondern wie sie überall sein soll, — in
Harmonie mit Gott oder im Streben nach Harmonie mit
Gott. Das göttliche Wirken in uns nennt man auch
„Intuition" und „Inspiration".

Jedoch, wir können uns auch unseres eigenen Willens
begeben, um uns dem Willen einer der vielen uneinigen
Intelligenzen hinzugeben, und das ist nach zwei Haupt-


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