Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 553
(PDF, 168 MB)
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Dr. du Prel: Der Kampf um den Spiritismus in Mailand, 553

Solche horizontale Tischerhebungen betrugen durchschnittlich
30 bis 40 cm Höhe, und erhielten sich etwa eine
Sekunde lang, was für Herstellung der Photographien
genügte, worauf dann der Tisch mit allen vier Füssen zugleich
lärmend zurückfiel. Sowohl die photographischen Bilder
als auch die directe Beobachtung überzeugte uns von einem
wirklichen Schweben des Tisches, d^r einmal sogar die
electrische Beleuchtung genügend lange aushielt.

Dass die für das Phänomen verwendete Kraft, die
sogar eine Muskelkraft sein kötinte, zum Theile wenigstens
aus dem Medium geschöpft wurde, verrieth sich in dem
Verhalten Eusapids. Sobald die Schwankungen, als Einleitung
der dann oft sprungartig geschehenden Erhebung,
ihren Anfang nahmen, begann sie zu seufzen, Arme und
Hände wanden sich convulsivisch, und ihre Gesichtszüge
verzerrten sich, was Alles in dem Moment aufhörte, wenn
der Tisch niederfiel.

Es lässt sich also wohl sagen, dass die Thatsache
der Tischerhebung ohne mechanischen Einfiuss
des Mediums in einer Weise konstatirt wurde, die jeden
Einwurf ausschliesst. Mancher Leser könnte zwar meinen,
die für den Spiritismus sich ergebenden Folgerungen aus
dieser Thatsache seien zu unbedeutend, als dass es sich
verlohnte, so viel Zeit darauf zu verwenden, als von uns
geschehen war. Das ist indessen nicht der Fall. Nehmen
wir einen noch so grossen Skeptiker, der aber bei diesen
Experimenten von der Thatsache der Erhebung ohne
mechanischen Einfiuss sich überzeugt hätte, so müsste er
zunächst unsere Frage, ob hier eine Kraft thätig war,
bejahen; denn jede Wirkung ei fordert eine Ursache. Fragen
wir ihn sodann, ob diese Kraft, welche im Staude ist, die
Schwerkraft zu überwinden, der Wissenschaft bekannt sei,
so muss er das verneinen. Dagegen müsste er wieder
bejahen, class diese unbekannte Kraft — was von allen
Kräften der Natur gilt — sich in äquivalente Beträge
anderer, sowohl bekannter als auch wieder unbekannter
Kräfte verwandeln kann. Damit wäre nun aber dieser
Skeptiker in eine Enge ohne Ausweg getrieben; denn wenn
er eine der Wissenschaft unbekannte und in andere
bekannte oder unbekannte Kräfte verwandelbare Kraft
zugiebt, so muss er, wenigstens der Möglichkeit nach,
eine ganze und gar nicht zu bestimmende Reihe unbegreiflicher
Phänomene zugeben, und solche Phänomene zeigen
sich eben im Spiritismus. Auf die apriorische Negation,
die sich nur mehr auf Kosten der Logik aufrecht erhalten
Hesse, muss also dieser Skeptiker verzichten.


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