Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
19. Jahrgang.1892
Seite: 565
(PDF, 168 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Dr. du Prel: Der Kampf um den Spiritismus in Mailand. 565

sehen. Ich wurde aber empfindlieh am Ohre wieder
herausgezogen, wobei die übrigen Zuschauer die dabei
thätige und bewegliche Hand zwischen meinem Kopf und
dem des Mediums sahen.

Das Vorstehende mag genügen, um zu zeigen, dass die
spiritistischen Phänomene bei Eusapia sehr complicirter
Natur sind, daher es allerdings wünschenswerth wäre, dass
wissenschaftliche Kommissionen noch weiter sich mit ihr
beschäftigten. Nur muss ich meinen Vorbehalt machen
bezüglich der zu verwendenden Fachgelehrten. Dass es
Leute sein sollen, die im Anstellen wissenschaftlicher Experimente
geübt sind, die zu beobachten und die springenden
Punkte zu erfassen vermögen, versteht sich von selbst. Es
gilt zunächst, die Physik des Spiritismus festzustellen, und
darum haben die Physiker das Wort. Im Uebrigen aber
kenne ich nur Eine Sorte von Fachleuten: — diejenigen,
die in dem zu untersuchenden Fache selbst bewandert sind,
die also den Spiritismus studirt habeu. Was andere, wenn
auch noch so berühmte Herren betrifft, so behaupte ich,
dass ihnen ihre noch so grosse Gelehrsamkeit in irgend
einem anderen Fache dem Spiritismus gegenüber nichts
hilft, dass sie also zum Studium und Experiment verpflichtet
sind, bevor sie sich in eine Kommission wählen lassen,
weil sie dort nicht mit dem Gewicht ihrer anderweitigen
Gelehrsamkeit abzuwägen sind.

Mag übrigens der Fall Eusapia einen Ausgang nehmen,
wie er will, der Spiritismus hat bisher Fortschritte gemacht
ungeachtet des Widerspruches der Gelehrten und derer,
die ihnen nachbeten, und wird auch künftig fortschreiten.
Der Spiritismus von heute ist schon ein kräftiger Jüngling,
im Vergleich zum Kinde, das er war, als das Tischrücken
in Mode kam. Die Phänomene haben sich beständig
gesteigert, und der Dank dafür gebührt theilweise sogar
den Gegnern, die durch ihre Einwürfe zu immer neuen
Beweismitteln den Anstoss gaben. In der weiteren
Steigerung der Phänomene wird sich aber immer mehr
herausstellen, dass wir es in diesem Gebiete nicht mit
Wundern, sondern mit unbekannter Physik und Psychologie
zu thun haben, also mit gesetzmässigen Erscheinungen. Die
Erkenntniss dieser Gesetzmässigkeit wird zunächst den
Gegnern das Argument aus der Hand winden, dass die
spiritistischen Phänomene uns zu einer ganz unwürdigen
Vorstellung der Geister und ihrer Thätigkeit treiben, welcher
Einwurf auf einer auf der Hand liegenden Verwechselung
von physikalischer Beschränkung und geistiger Beschränktheit
beruht. Die Erkenntniss der Gesetzmässigkeit


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