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Akaakow: Bericht über die m Mailand angestellten Experimente. 17
Mediums festhalten könnten während den es schüttelnden
convulsivischen Bewegungen.
Die Verbindung war auf folgende Weise hergestellt:
— Um jedes Handgelenk des Mediums wurden drei
Windungen der Schnur ohne den geringsten Spielraum
gezogen und beinahe bis zur Schmerzempfindung feet-
geschlungen, worauf einfach ein doppelter Knoten kam. Das
ward deshalb so gemacht, dass, wenn durch irgend einen
Kunstgriff die Hand von der Schnur sich frei machte, die
drei Windungen dieser Schnur sich sofort aufwickeln sollten
und die Hand auf keine Weise in dieselben zurückkehren
und die ursprüngliche Befestigung wiederherstellen könnte.
Ein Stuhl mit darauf befindlicher Klingel wurde hinter
den Rücken des Mediums gestellt. Man bildete die Kette,
und die Hände und die Füsse des Mediums wurden überdies
noch wie gewöhnlich von den Händen und Füssen der
Nachbaren festgehalten. Man machte hierauf Dunkelheit
mit dem ausgesprochenen Wunsche, dass sofort, wie
die Dunkelheit eintrete, die Klingel geschellt
werden sollte, worauf das Medium in Freiheit gesetzt
werden würde. Sofort hörten wir, wie der Stuhl sich in
Bewegung setzte, eine Curve auf dem Fussboden beschrieb,
sich dem Tisch näherte und dann plötzlich auf den Tisch
gesetzt wurde; die Klingel ertönte, dann wurde sie auf
den Tisch geworfen. Als das Licht sofort entzündet war,
wurde konstatirt, dass alle Knoten sich in Ordnung
befanden. Es ist klar, da^s dieser Apport des Stuhles
nicht hat durch eine Thätigkeit der Hände des Mediums
erzeugt werden können. Das Experiment dauerte nicht
länger als zehn Minuten.*;
b) Fingerabdrücke, erhalten auf mit Lampen-
russ geschwärztem Papier.
Um uns zu vergewissern, dass es wirklich eine Hand
*) Als Beispiel eines Apports (Hetbeibringens) von Gegenständen
aus Entfernung unter absolut beweiskräftigen Bedingungen kann ich
hier die Tbatsache erwähnen, dass bei der Seance vom 26. September
1892, der ersten, welcher Herr Eichet beiwohnte, das Medium offenbar
im Sinne hatte, ihn von ihrer Ehrlichkeit zu Uberzeugen; deshalb
zog sie für ein Experiment in der Dunkelheit ihre Schuhe aus und
setzte ihre beiden Füsse auf die Kniee des Herrn Eichet
und legte ihre beiden Hände in die «einigen; unter diesen
Bedingungen wuree unter anderen hingen (Bei titirungen, Bewegungen
von Stühlen u. s. w.) ein Tambourin, welches auf einen Stuhl gelegt
war, der sich hinter dem Medium in einer Entfemung von beinahe
75 Centimetern betanü, in die Lufi erhoben, über die Köpfe der Bei-
aitzenden hinweggefiihrt, wie mit einer Hand geschlagen, leicht aut den
Kopf des Herrn Eichet aufgelegt und auf den Tisch geworfen. —
Alexander Aksakow.
Psychische Studien. Januar 1893.
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