Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 19
(PDF, 160 MB)
Bibliographische Information
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Aksakow: Bericht über die zu Mailand angestellten Experimente. 19

Fenster in vollständig schwarzen Silhouetten.*) Es war für
den Beobachter an der Stelle, wo er sich befand, unmöglich,
sich über die Arme zu äussern, an welchen diese Hände
hafteten, weil nur ein kleiner Theil dieser Arme nahe den
Handwurzeln sich auf dem schwachen Schimmer des
Fensters projicirte.

Dieses Phänomen der gleichzeitigen Erscheinung zweier
Hände auf einmal ist von grosser Bedeutung, weil es
sich nicht erklären lässt durch die Theorie eines Kunstgriffes
des Mediums, das in keiner Weise mehr als eine
einzige Hand aus der Kontrolle seiner Nachbaren hätte
frei machen können. Man muss denselben Schluss aus
dem laut schallenden Aneinanderklatscben der beiden
Hände in der Luft ziehen, was mehrere Male während des
Verlaufs unserer Experimente vernommen wurde.

d) Versetzung des Mediums auf den Tisch
Wir betrachten diesen Transport als eine der wichtigsten
und bedeutungsvollsten Thatsachen; er fand zweimal statt:
— am 28. September und am 3. üctober. Er bestand darin,
dass das Medium, welches an einem Ende des Tisches sass,
auf einmal unter grossem Klagegeschrei mit seinem Stuhl
emporgehoben und mit ihm auf den Tisch gesetzt wurde,
in derselben Lage wie zuvor sitzend und immer noch von

*) Bei der Seance vom 23. ^eptember 1892 hielt während der
Dunkelheit Herr Schiaparelli die linke Hand des Mediums, ich selbst
seine rechte in meiner linken Hand; in dieser selben Hand hielt ich
eine Uhr, welche so eben von der geheimnissvollen Hand hineingelegt
worden war; alsbald will diese Hand sie wieder zurücknehmen, aber
ich gebe sie nicht her. Ein interessanter Kampf entspinnt
sich zwischen meinen Fingern, welche die Uhr halten, und den Fingern
der geheimnissvolten Hand, ziemlich kleinen und starken, in welchen
ich (so viel das unter diesen Bedingungen möglich war) die Verdoppelung
der Hand des Mediums zu erkennen glaubte, ein Eindruck, der mir
vervollständigt und bestätigt zu werden schien durch die Erscheinung
der geheimnissvollen Hand bei Licht in der Seance vom 6. Oktober.
Während dieser Kampf stattfand und in zwei Wiederholungen wieder
aufgenommen wurde, fragte ich Herrn Schiaparelli mehrere Male, um
mich zu veigewissem, dass er auch in seiner Hand die andere Hand
des Mediums gut festhalte. Ich erwähne das Alles hier, um zu
sagen, dass ich während dieses Kampfes — da ich für dieses Mal
angesichts des Fensters sass — aul dem matt erhellten Hintergrunde
dieses Fensters zu wiederholten Malen von oben nach unten auf den
Tisch herab sich herniederisenken sah ein von der Seite des Mediums
herkommendes Etwas, das einem Arm glich, und dann etwas Grosses
und Rundes, das einem Kopfe ähnlich war. Und das Medium fragte
mich seinerseits jedesmal: — „Sehen Sie es?4' — Aber das Sonderbare
dabei ist, dass dieses Etwas nicht schwarz und dunkel,«
sondern halb durchsichtig, dunstig, oder (in spiiitistischer
Ausdrucks weise) fluidisch war mit unbestimmten Umrissen. —

Alexander Aksakow.

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