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40 Psychische Studien. XX, Jahrg. 1. Heft. (Januar 1893.)
wirklich erst verschuldet hat, indem er „das wissenschaftliche
Ansehen namhafter Gelehrten [durch obige Verdächtigungen
erst rechtj schädigte und unklaren Anschauungen in Laienkreisen
[durch Erregung von Vorurtheilen über spiritistischen
Aberglauben und Taschenspielereien des Mediums Eusapia
Päladino zuerst in Deutschland] Vorschub leistete." Der von
Dr. med. von Sehr enck-Notzing durch die falsche Voraussetzung
und Vorspiegelung seiner angegriffenen Ehre und
des Missbrauchs seines Namens lediglich im Interesse des
Spiritismus provocirte antispiritistische Brief des Herrn
Professors Charles Richet wird durch die folgenden brieflichen
Aeusserungen desselben berühmten Gelehrten an und von
Herrn Dr. du Prel nicht blos eine wesentliche Einschränkung
und Berichtigung, sondern auch die Bestätigung dafür enthalten
, dass die von ihm miterlebten Phänomene keineswegs
„dem Aberglauben, der Taschen Spielerei und dem Betrüge'*
Vorschub leisten und zuzuschreiben sind, sondern wirklich
„von auch seinerseits hochgeschätzten Männern von hervorragendem
wissenschaftlichem Ansehen" ehrlich bezeugt und
verbreitet wurden, die sich schon ein vorläufiges festes
Urtheil über die Thatsächlichkeit jener fraglichen
Vorgänge bilden konnten, ohne „diese Probleme vorerst
noch in der Zurückgezogenheit ihrer Laboratorien zur
Reife gelangen lassen zu müssen", da ja ihr gemeinsames
Laboratorium zur Zeit nur in Mailand sich befand, wo sich
Derartiges allein ausreifen konnte.
IV. Schreiben des Dp. du Prel an den „Berliner
Börsen-Courier".
(Siehe dessen Nr. 624 vom 14. December 1892.)
Freiherr Dr. du Prel nimmt nun das Wort zu den
„Geistersitzungen in Mailand-'. Der Schriftwart
der hiesigen Vereinigung „Sphinx", Herr Max Bahn, hat
sich an Dr. du Prel gewendet und ersucht uns nun, „mit
Bezug auf den Artikel in der Morgen-Nummer des 'Berliner
Börsen-Couriers' vom 29. November auch die Antwort der
Spiritisten entgegenzunehmen". Er schreibt uns weiter: —
„Mir liegt ein Brief eines der Theilnebmer an den Geistersitzungen
in Mailand mit der Eusapia Paladinoy des Freiherrn
Herrn Dr. Carl du Prel vor, den ich hier folgen lasse, und
der jederzeit bei mir eingesehen werden kann." —
München, 1. December 1892.
Sehr geehrter Herr!
Sie fragen, ob die Nachricht über ein „niederschmetterndes
Dementi", das den Spiritisten zu Theil
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