Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 43
(PDF, 160 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1893/0049
Dr. du Prel: In Sachen der Mailänder spiritistischen Sitzungen. 43

Die Nachricht des römischen (Korrespondenten war ein
Irrthum. Es liegt aber klares Uebelwollen zu Tag, wenn
nun dieser Irrthum als ein „Missbrauch des Namens
Richet" hingestellt wird* Kein Einsichtiger wird einen
Correspondenten für so einfältig halten, einen Namen zu
missbrauchen, wenn die Gewissheit vorliegt, schon am Tage
darauf dementirt zu werden. Professor Richet war also in
jenem Rapport nicht unterzeichnet, sondern nur aufgeführt
„als in einigen Sitzungen anwesend." Diese letztere
Abschwächung hatte ich meinem eigenen Bericht beigefügt,
und wenn dort Richefs angebliche Unterschrift immer noch
ein Irrthum war, so hinderte doch die angehängte
Abschwächung den Leser, ihr die Bedeutung eines
definitiven Urteils zu Gunsten des Spiritismus zuzusprechen.
Davor hatte ich also den Professor Richet immerhin bewahrt;
wenn aber sein Name in dem italienischen Rapport mit dem
Namen Lombroso zu einer eigenen Gruppe zusammengekoppelt
war, der letztere aber entschieden für den Spiritismus
eintritt, so lag es doch für mich — der ich von Mailand
bereits abgereist war — gewiss sehr nahe, auch den ersteren
als unterschrieben anzusehen, zudem jene Abschwächung
ihm kein definitives Urteil andichtete.

Dies also ist der kleine Wahrheitskern, der nun von
den Gegnern zu einer grossen Entstellung aufgebauscht
wird. Im „Berliner Börsen-Courier" vom 29. November 1892
sagt bereits ein Correspondent, Professor Richet habe den
Spiritisten ein „niederschmetterndes Dementi" bereitet, er
habe sie „Lügen gestraft", ihr „grösstes Medium verdächtigt
" und die Erklärung abgegeben, dass sein Name
„missbraucht" worden sei. Schliesslich lässt jener
Correspondent den Antispiritisten Richet durch den
Dr. Ereiherrn von Schrenck glücklich gerettet werden.*)

Von allen diesen Behauptungen ist nicht eine wahr.
Es fällt mir aber nicht ein, mich mit einem anonymen(l)
Verläumder herumzustreiten, daher ich lieber den Professor
Richet selbst sprechen lassen will. Ich habe von
ihm einen Brief erhalten, aus welchem hervorgeht, dass er
weder Antispiritist ist, noch seinen Namen für missbraucht
hält, noch das Medium Eusapia verdächtigt. Demgemäss
hatte er es auch gar nicht nöthig, gerettet zu werden. Ich
übersetze seinen Brief wörtlich: —

„Lieber Herr du Prell Sie können versichert sein, dass
„ich nie den Verdacht hatte, mein Name sei missbraucht

*) Siehe „Puyeh. Stud." December-Heft 1892 S. 599 sub m). ~~

Die Red.


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