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Tony Kellen: Der Satanismus in Frankreich.

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weshalb er im Kloster La Trappe internirt, von dort
verjagt und von Rom excommunicirt wurde. Mehrmals der
Vergiftung angeklagt, musste er doch wegen Mangel an
Beweisen freigesprochen werden. Er lebte zuletzt ziemlich
wohlhabend mit einem Weibe. Auch er feierte die schwarze
Messe in eigener Weise. — Dr. Johannes in Lyon trieb
excommunicirt Teufel aus. — Frau Chantelouve lernt den
Verleger katholischer Heiligen-Biographien Durtal kennen,
welcher sie als ein hysterisches Weib schlimmster Sorte
kennen lernt, das, wie er und sie selbst bestimmt glauben,
vom Teufel besessen ist. Durch sie lernt er die schwarze
Messe des Kanonikus Docre kennen. Die Scenen, die in der
schwarzen Messe vorkamen, sind einlach horrend, aber leider
nur zu wahr. Sie finden in einer Sackgasse nahe der rue
de Vaugirard statt. Sinnenbetäubende Harze und Kräuter
werden dabei geräuchert. Alle übrigen dabei vorkommenden
Grotteslästerungen und Scheusslichkeiten, die mit einer
Anzahl gegenwärtiger Frauen verübt wurden, sind in unserem
Journal nicht wiederzugeben. Der durch und durch perverse
Priester verherrlicht Satan gegenüber dem Erlöser. Die
Frauen wälzen sich zuletzt in hysterischen Zuckungen.
Wir vermögen uns alle diese Dinge nur durch psychische
Ansteckung oder Gedanken- und Gefühlsübertragung eines
halbwahnsinnigen Lüstlings auf hypnotisirte Weiber zu
erklärer. Sie gehörten alle mit einander ins Irrenhaus.
Huysmans giebt zu, dass gagenwärtig keine solchen Messen
mehr mit Mord begangen werden, höchstens werde noch
ein Fötus dazu verwendet, aber consecrirte Hostien seien
Hauptsache. Im Jahre 1855 habe in Paris eine Verbindung
von Frauen bestanden, welche die ihnen communicirten
Hostien auslieferten. Die religiöse Zeitschrift „Les Annales
de la Saintete" vom Jahre 1874 bestätigte das. Schon
1843 berichtete eine andere katholische Zeitschrift „La
Voix de la Septaine", in Agen habe eine „Association
satanique" (Teufelsgenossenschaft) bestanden, welche während
25 Jahren schwarze Messen gefeiert und zu diesem Zwecke
3320 geweihte Hostien sich zu verschafien gewusst hätten.
Auch aus der „Mystik" von Görres (Bd. V) schöpfte
Huysmans einiges über 'göttliche Sodomie*. — Die Recensentin
behauptet gleichwohl, sein Buch sei kein pornographisches
Werk, sondern eine Frucht jahrelanger, tief eindringender
Studien. //. sei auch nicht zu vergleichen mit dem seiner
Zeit berüchtigten Abbe *** {Abbe Trois-Etoiles), d. h. Abbe
mit den drei Sternen, der blos aus Hass gegen die Kirche
geschrieben habe.

Sie weist hin auf ähnliche Erscheinungen der Neuzeit