Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 105
(PDF, 160 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen

105

Kreishauptmannschaft bestätigt worden. (1. Beilage zum
„Leipziger Tageblatt" Nr. 607 v. 28. November 1892.)

e) Professor H. von Helmholtz sagt in seiner in der
Generalversammlung der Ö^A^-Gesellschaft zu Weimar den
11. Juni 1892 gehaltenen Rede: — „Goethe*$ Vorahnungen
kommender naturwissenschaftlicher Ideen44 (s. „Deutsche
Rundschau" Nr. 19 v. 1. Juli 1892 S. 40 ff.), dass Goethe
in jedem Zweige der Physik ein „Urphänomen" gesucht
habe, um darauf alle übrige Mannigfaltigkeit der Erscheinungen
zurückzuleiten. „Der Gegensatz, der ihn
abstösst, ist gegen die Abstractionen anschauungsleerer
Begriffe gerichtet, mit denen die theoretische Physik damals
zu rechnen gewohnt war. Materien — ihrem reinen Begriff
nach ohne Kräfte, also auch ohne Eigenschaften —, und
doch auch wieder in jedem speziellen Beispiele Träger von
ihnen innewohnenden Kräften. Die Kräfte selbst aber, wenn
man sie sich losgelöst denken will von der Materie, eine
vorgestellte Fähigkeit, zu wirken, und doch ohne Angriffspunkte
für irgend eine Wirkung. Mit solchen übersinnlichen,
unausdenkbaren Abstractionen wollte er {Goethe) nichts zu
thun haben, und man muss zugeben, dass sein Widerspruch
nicht unberechtigt war, und dass diese Abstractionen, wenn
sie auch von den grossen theoretischen Physikern des
17. und 18. Jahrhunderts durchaus widerspruchslos und
sinngemäss gebraucht wurden, doch den Keim zu den
wüstesten Missverständnissen enthielten, die auch gelegentlich
bei verwirrten und abergläubischen Köpfen sich laut machten.
Namentlich bei den Anhängern des thierischen Magnetismus
und auch in der Lehre von der Lebenskraft haben die von
der Materie losgelösten Kräfte eine verhätignissvolle Rolle
gespielt." — Das ist nun ein versteckter Angriff auch auf
den modernen Spiritismus und Spiritualismus mit.
Wir erstaunen, dass Herr Prof. Helmholtz nicht eingesehen
hat, dass auch Goethe?& „Urphänomen" eine solche Abstraction
ist, zu welcher „gegenwärtig die theoretische Physik schon
ganz die Wege eingeschlagen hat, auf die Goethe sie führen
wollte.*' Bei wem lag und liegt nun der Fehler falscher
Abstractionen von Materie und Kraft, wie er sie uns oben
schildert? Doch nur bei seinen eigenen physikalischen
Standesgenossen! Und wir können versichern, dass es ihm
schwer werden würde, zu beweisen, dass die Anhänger des
thierischen Magnetismus und der spezifischen Lebenskraft,
wie wir bereits anderweit in „Psych. Stud." September-Heft
1890 S. 414 ff erörtert haben, jemals mit einer Materie
ohne spezifische Kraft und umgekehrt mit einer Kraft ohne
entsprechende Materie sich befasst hätten. Sie sind ebeu


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