Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 107
(PDF, 160 MB)
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Kurze Notizen.

107

Heimholte obiger Behauptung, dass die elektrisch-magnetischen
Fernkräfte wirklich(I) aus der Physik entfernt seien? —

/) Herr L. Weis bespricht in „Blätter für literarische
Unterhaltung" Nr. 42 vom 20. October 1892 S. 668 ff.
Professor Wundfs „Vorlesungen über die Menschen- und
Thierseele", wobei er findet, dass Wundt Vorstellungen und
Anschauungen nicht unterscheide, resp. letztere gar nicht
erwähne, sondern nur von ersteren spreche. — „Vorstellungen
sind immer sprachliche Gebilde, sie sind unvollständige
Begriffe. Anschauungen dagegen enthalten die sprachlich
nicht wiederzugebenden Formen und Gestalten der Dinge,
und in der Botanik z. B. ist oft der Eindruck des Habitus,
d. i. das angeschaute Ganze wichtiger als die begriffliche
Beschreibung; die Thiere denken nur in Anschauungen."
— Wir meinen, dass diese wesentliche Lücke sich doch auch
in Wundfs Vorlesungen über Traum, Hypnotismus und
Suggestion bemerklich machen müsse. Weis spricht dann von
Wundfs ermittelter „Thatsache des psycho-physischen
Parellelismus", d. h. „sinnliche, körperliche oder physische
Vorgänge geschehen im Menschen neben seelischen oder
psychischen. Physisches und Psychisches steht in Wechselbeziehung
, in Wechselwirkung zu einander. Naturwissenschaftlich
ist somit festgestellt, dass die Behauptung des
Materialismus: — die seelischen Erscheinungen seien
Erzeugnisse des Leibes, unwissenschaftlich ist; ebenso
unwissenschaftlich ist aber die sogenannte idealistische
Behauptung: — Leib und Welt seien nur Gebilde der
Vorstellung." — Das sind aber Binsenwahrheiten, welche
der Spiritualismus und Spiritismus von Haus aus gepredigt
haben. Man lese doch nur Andrew Jackson Davis9 „Principien
der Natur", welche 1847 im englischen Original-Text, und
1869 in deutscher Uebersetzung bei Oswald Mutze in
Leipzig erschienen sind! Auch das ist nicht Wundfs
Entdeckung, „dass der Wille nicht ohne Gefühl, das Denken
nicht ohne Wille ist, dass überhaupt die drei Thätigkeiten
oder Zustände oder Vermögen in einheitlicher Beziehung
stehen, so dass es falsch ist: — Seele oder Geist nur aus
einem dieser drei, nur aus dem Denken, oder dem Willen,
oder dem Gefühl sich entwickeln zu lassen. Die Seele ist
somit, wie bereits Augustin behauptete, ein in Denken,
Fühlen und Wollen einheitliches, persönliches Wesen." —
Weis fährt fort: — „Sie (die Seele) ist im entwickelten
Menschen, sagt der Verf. Wundt, eine einheitliche, selbst-
bewusste, sittlich wollende Summe des Wollens, .Fühlens
und Denkens. Auffallend ist nun wieder, dass der Verfasser
sagt, man könne wohl von einem materiellen Substrat, aber


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