Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 119
(PDF, 160 MB)
Bibliographische Information
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Wittig: Frau Valeska Töpfer vor der zweiten Berliner Instanz. 119

wohnende Kraft aufmerksam gemacht. — Ich war zuerst nur
Schreib-Medium, dann aber kamen Spiritisten zu mir und
sagten, ich wäre noch mehr wie ein Schreib-Medium [auch
sprechendes Medium]. — Präsident: — Sie sollen schon seit
zwanzig Jahren den Spiritismus betreiben? — Angeklagte:

— Zuerst habe ich nur für mich geschrieben und für meine
Familie. Manchmal habe ich es aber auch ausgesetzt, wo
ich keine Kraft hatte. — Präsident: — Was leisten Sie
denn in den sogenannten physikalischen Sitzungen? — Angeklagte
: — Da wurde geklopft, der Tisch gerückt und
verschiedene Gegenstände bewegten sich. — Präsident: —
Und wie war die Thätigkeit des Geisterschreibens? Bs wurde
mit dem Psychographen und mit freier Hand geschrieben.

— Angeklagte: — Ich stecke das Blei in die Hand, dann
bewegt sich, von unsichtbarer Kraft getrieben, meine Achsel,
und meine Hand schreibt unwillkürlich etwas, von dem ich
keine Vorstellung habe. Ob es Geister sind, die mich antreiben
, weiss ich nicht, ich glaube es aber. [Ich höre nur
Stimmen.] — Präsident: — Wie ist Ihr Zustand, wenn Sie
schreiben? — Angeklagte: — Ich bin ganz bei Bewusstsein
und kann dabei sprechen. — Präsident: — Haben Sie auch
mal versucht, mit der linken Hand zu schreiben? Wie ist
die Sache dann ? — A ngeklagte: — Dann sahen die Schriftzüge
fast ebenso aus. — Präsident: — Wenn Sie sich des
Psychographen bedienen, wie ist dann Ihre Thätigkeit? —-
Angeklagte: — Dann geht die Hand von selbst über die
Glasplatte mit den Buchstaben. —- Präsident: — Wissen
Sie, was Sie für Antworten geben ? — Angeklagte: — Nein.

— Präsident: — Sind Sie etwa dabei in dem Zustande des
„Trance"? — Angeklagte: — Nein, aber ich muss ganz
darauf bedacht sein, die Worte, die ich höre, zu verstehen.

— Präsident: — Wie tritt dieser Geistereinfluss in Kraft?

— Angeklagte: — Es genügt mein ernster Wunsch und Wille.

— Präsident: — Welche Leistungen geschehen, wenn Sie im
Zustande des Trance sich befinden? — Angeklagte: — Das
weiss ich nicht. — Präsident: — Es soll oft ein Kindergeist
Abila*) sich bemerklich machen, ebenso sollen Sie auch oft den
Geist eines Schuhmachers Bernert aus Plauen citiren, der
sogar im sächsischen Dialect spricht, ferner den Geist des
Dr. Achilles, der durch Ihren Mund Medicamente verschrieben
hat. Im Trance sollen auch sogenannte Materialisationen,
die Verkörperung von Geistern, stattfinden. So soll namentlich

*) Dieser Name %iAMa" ist in fast allen Berichterstattungen des
Prozesses falsch gehört und als „Avila" geschrieben und gedruckt
worden. — Per Sekr. cL Red.


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