Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 124
(PDF, 160 MB)
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124 Psychische Studien. XX. Jahrg. 3. Heft. (März 1893.)

verabreden, müssen Sie doch einmal zuerst mit Geistern
verkehrt haben, die Ihnen sagten, was die Töne bedeuten
sollen? — Zeuge: — Ich habe das als etwas schon Erfahrungs-
mässiges überkommen. Das Originäre weiss ich nicht.*) Hier
kommt wohl die Symbolik der Zahlen, wie sie schon Pythagoras
aufgestellt hat, in Frage. — [Vertheidiger: — Wie kam man
auf den spiritistischen Glauben? - Zeuge; — Die Voranfänge
der spiritistischen Lehre sind mir nicht bekannt.
Jedenfalls datirt der Spiritismus schon von den Zeiten des
Pythagoras an.] — Rechtsanwalt Wronker: — Wenn nun
Pythagoras erscheint, in welcher Sprache spricht das Medium
mit ihm ? — [Die Medien sind doch zumeist Damen, die im
allgemeinen der griechischen und lateinischen Sprache nicht
mächtig sind?] — Zeuge: — In gar keiner. Es ist ein
einfacl er psychologischer Vorgang, dass man z. B. Leuten,
die im Hypnotismus oder Somnambulismus sind, lateinische
Fragen vorlegt und diese in deutscher Sprache antworten.
Es ist nicht die Sprache, sondern Begriffe, die sich direct
übertragen. — Rechtsanwalt Wronker: — Ist Ihnen schon
vorgekommen, dass ein Medium auf eine in todter Sprache
ihm vorgelegte Frage richtig antwortete? — Zeuge: — O
ja! Fiau Töpfer hat sogar die Zahlen, welche ihr ein anwesender
Japaner in japanischer Sprache vorlegte, durch
Klopfen richtig wiedergegeben.

Zeuge Kaufmann Herrn. Frankfurter bekundet, dass die
Angeklagte bei der Sitzung, die er [4891 bei Dr. Sauer in
der Behrenstrasse in Berlin] mitgemacht, in einer ihm
nicht erklärlichen Weise an dem Tisch, an welchem die
Gesellschaft sass, Klopflaute hervorgebracht habe. Die
Klopflaute seien besonders laut gewesen, da dieselben angeblich
von einem Geiste Peter herrühren sollten. [Zunächst
sei die Angeklagte als Sprech- und Schreibmedium aufgetreten
. Alsdann habe sie Geistersitzungen gegeben. Sie
sei hinter einen Vorhang getreten und habe den Geist eines
vierjährigen Kindes erscheinen lassen.] — Schliesslich
habe sie einen Tambour, der im Jahre 1791 gestorben
sein sollte, citirt; das Böse war nur, dass dieser brave
Tambour die erst im Jahre 1792 aufgekommene Marseillaise
[und „Ich hatte einen Kameraden'4, ein erst 1810 von Uhland
gedichtetes Lied trommelte, was ihn zu der Ueberzeugung
gebracht habe, dass die Angeklagte eine Betrügerin sei.J
— Der trommelnde Geist liiess Devois und schrieb durch
die Hand der Angeklagten; — „Devois — c'est moi".
Zu Zeiten des seligen Trommlers schrieben die Franzosen

*) Stammt aus der ersten Zeit des amerik. Geisterklopfens und
Tisebrückens. — Der 8ekr. d. ßed.


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