Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 126
(PDF, 160 MB)
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126 Psychische Studien. XX. Jahrg. 3. Heft (März 1893.)

Spiritismus nicht glaube, deshalb auch nicht geschädigt sei.
Nachdem er der Sitzung beigewohnt, habe er seine Ueber-
zeugung, dass der Spiritismus*) Schwindel sei, bestätigt
gefunden. — Vertheicliger: — Herr Dr., Sie glaubten also
doch an die Möglichkeit, dass Geister erscheinen? — Zeuge:
— Das nicht; aber ich sagte mir, wenn Leute, wie
Dr. Spatzier, daran glauben, dann ist es ja möglich, dass
etwas dran ist.]

Zeuge Hermann Cohn schliesst sich dem Vorgang an.

[Auf das Zeugniss des Satty Cohn wird verzichtet.]

Kriminal kommissarius v. Manteuffel hat einer Sitzung in
Friedenau beigewohnt, in welcher die Angeklagte mitwirkte.
Das Klopfen auf den Tisch sei ganz unerklärlich gewesen,
da Frau Töpfer genau beobachtet wurde. Bei der Vorstellung
im ./Trance'* habe die Angeklagte mit dem Geiste
Abila gesprochen, welcher die Unterhaltung mit dünner
Kinderstimme führte. Als Erklärungsgrund könne er nur
die Hypnose betrachten. Er habe schon viele hypnotisirte
Personen gesehen, bei welchen jeder Verdacht an Täuschung
ausgeschlossen sei, und habe wahrgenommen, dass diese im
Hypnotismus die sonderbarsten Sachen, auch Allotria, treiben.
Das ganze Benehmen der Frau Töpfer machte den Eindruck,
als ob sie in eine Art Selbsthypnose verfallen gewesen sei.
Er habe schon vielfach Fälle solcher Selbsthypnose gesehen,
namentlich würden Leute, welche sehr oft solche Experimente
machen, sehr leicht hypnotisirt. [Er halte die Angeklagte
nicht für eine Schwindlerin; er habe mehrfach beobachtet,
dass Leute in der Hypnose Dinge machen, die sie bei
vollem Verstände niemals thun würden. Er halte es tür
möglich, dass die Angeklagte in der Hypnose gehandelt habe.]

Knminalkommissarius r. Treskow hat die Angeklagte
seiner Zeit [im amtlichen Interesse] vernommen. Ihm gegenüber
hat die letztere die Täuschungen bestritten und die
Behauptung aufrecht erhalten, dass ihr eine ihr unerklärliche
Kraft, mit Geistern zu verkehren, inne wohne. Zeuge
hat auf Einladung des Dr. Egbert Müller dann eine
spiritistische Sitzung mitgemacht und sich vergeblich bemüht,
zu ergründen, wie die Klopftöne entstehen könnten. Man
habe die Hände auf die Hände der Angeklagten gelegt

*) hin vorsichtiger Deurtheiler hätte aludann wohl noch nicht den
ganzen Spiritismus in Pausen und Bogen als Schwindel verurtheilt,
sondern höchstens nur den vorliegenden Fall. — Wir machen hier
wiederholt auf den eklatanten »Selbstwideispruch des Dr. Cohn aufmerksam
, dass er in einem liaume genau gesehen haben will, in dem
er für Andere bei für die ßiitzlampe geöffnetem Vorhang ein Streichholz
anzünden rausste! Vgl. Juli-Heft 1892 8. 32L D. 8. d. Red.


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