Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 144
(PDF, 160 MB)
Bibliographische Information
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144 Psychische Indien. XX. Jahrg. 3. Heft. (März 1893.)

nie von mir gesehene Phänomen, bat ich die unsichtbare ,
Kraft, die Lampe festzuhalten, weil ich fürchtete, sie würde
herunterfallen, und sofort stand die Lampe ganz fest auf
dem in der Luft tanzenden Tische. Ich fing nun an zu
pfeifen, und auf meine Bitte bewegte sich sofort auch der
Tisch schwebend taktmässig nach der Melodie. Ich schätze
die Zeitdauer dieser gänzlichen Erhebung des Tisches nicht
zu lang, wenn ich behaupte, dass sie etwa eine Minute
lang währte.

Hierauf legte ich mein Pincenez, welches ich damals
noch trug, unter den Tisch auf die Dielen. Als ich mich
wieder aufrichtete, ertönten Klopftöne; ich sagte das
Alphabet uud erhielt das Wort: — „nachsehen"! Ich that
dies, und das Pincenez war von der Erde verschwunden.
Nach vielem Suchen entdeckte ich dasselbe endlich auf der
Tischplatte unter der Tischdecke. Ich legte es nochmals
unter den Tisch, und als drei Klopftöne mir andeuteten,
ich solle nachsehen, war es wieder fort und wurde von mir
auch nicht gefunden. Bei einem Gang durch das Zimmer
wurde das Pincenez mir dann von dem, dem Sitze der Frau
Töpfer entgegengesetzt an der Wand stehenden Zimmerofen
herunter entgegen geworfen.

Wir verabschiedeten uns nunmehr von Frau Töpfer
und standen noch im Gespräch ein Weilchen an der
Zimmerthür, als plötzlich der in der Zimmermitte stehende
Tisch mehrere Fuss durch das Zimmer allein uns nachgerutscht
kam. —

Wenn irgend etwas mich von dem Vorhandensein
mediumistischer Kräfte bei Frau Töpfer überzeugen konnte,
so waren es die soeben geschilderten Vorgänge, bei welchen
eine Täuschung unserer Sinne, oder ein Betrug seitens der
mit übereinander geschlagenen Armen dasitzenden, in ganzer
Figur sichtbaren, von der Lampe hell beleuchteten Frau
absolut ausgeschlossen sind.

Den zweiten Theil aller Sitzungen bildeten die Vorhangsitzungen
, d. h. das Sprechen der angeblich das Medium
kontrolirenden Intelligenzen durch den Mund desselben.
Das Medium nimmt hinter einem Vorhang Platz, der
gewöhnlich in der Verbindungsthür zweier Zimmer angebracht
wird. In dem einem Zimmer bleiben die Zuschauer,
während das Medium in dem anderen, verdunkelten Raum,
der bei mir nur diesen einen Zugang hatte, verbleibt und
auf einen Stuhl gefesselt wird. Nunmehr gelangt das
Medium in einem somnambulen Zustand, den sogenannten
Trance, es wird kataleptisch, und die Körpertemperatur
sinkt herab.


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