Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 146
(PDF, 160 MB)
Bibliographische Information
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146 Psychische Studien. XX. Jahrg. 3. Heft. (März 1893.)

Blicken entgangen wäre, ist meinem Verstände wenigstens
unerfindlich.

In dieser Situation des Mediums horten wir sofort,
nachdem wir dasselbe verlassen hatten, im Zimmer Personen
umherlaufen, an die Möbel schlagen, Klopftöne u. 8. w. Ich
überzeugte mich wiederholt durch das Ausstrecken meines
Armes durch den Vorhang, dass Frau Töpfer noch immer
auf ihrem Stuhle sass. Eine Kinderstimme, die durch den
Vorhang mit uns sprach und angab, dem Geist eines
Kindes, Namens Abila, anzugehören, unterhielt sich in
drolligstem Kinderkauderwälsch mit uns, beschrieb nach
ihrem Aussehen meine und die angeblich anwesenden
Geister von Verwandten der Cirkelsitzer, wie zugestanden
werden muss, in oft treffender Charakteristik. Sie begleitete
auf Wunsch der Anwesenden diese in Gedanken nach deren
Wohnung, beschrieb dieselbe oft überraschend genau, gab
etwa zufällig dort anwesende Personen an, was diese zur
Zeit thaten, und andere Dinge mehr» Auch die Stimme
eines Mannes, welche angab, einem Geist Namens Bernhard
anzugehören, vernahm man jedes Mal in seinem sächsisch-
voigtländischen Dialect. Bernhard sagte mit ausgesuchter
Grobheit den Cirkelsitzern in Bezug auf ihren moralischen
Werth ungeschminkt die Wahrheit. Ich war oft aber das
Treffende seiner Bemerkungen sehr überrascht.

Zwei besonders interessanter Thatsachen muss ich noch
Erwähnung thun.

Abila hatte mir des Oefteren versprochen, sich uns zu
zeigen, doch immer erwiderte sie mir auf mein Drängen,
dass hierzu die Kraft zu schwach wäre. Endlich versprach
sie eines Tages, mir Fluiden zu zeigen. Von unsichtbarer
Hand wurden die beiden Theile des Vorhanges seitwärts
zurückgezogen, und wir sahen Frau Töpfer in zwei Fuss
Entfernung von uns, in ihrer weissen Mullumhüllung
bewegungslos auf ihrem Stuhle sitzen, genügend von dem
durch die Fenster einfallenden Strassenlicht beschienen.
Plötzlich erglänzte in Gesichtshöhe, zwischen uns und dem
Medium schwebend, ein kleines weisslich leuchtendes
Lichtchen, dann ein zweites; ein drittes kam unter einem
neben Frau Töpfer, stehenden Bett hervor, ein viertes
schwebte über einem anderen, im Hintergrunde des Zimmers
stehenden Bette, drei bis vier Schritte hinter dem Sitze
der Frau Töpfer frei in der Luft auf und ab. Das hübsche
und erstaunliche Phänomen zeigte sich geraume Zeit und
verschwand dann vor unseren Augen, die Vorhänge fielen
wieder herab. Ich bin gewiss, Frau Töpfer auf ihrem Stuhle
sitzend gesehen zu haben!


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