Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 147
(PDF, 160 MB)
Bibliographische Information
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Bahn: Oeffentliches Zeugniss für das Medium Frau Val. Töpfer. 147

Bei einer anderen Sitzung sah ich durch den Seitenspalt
des Vorhanges, an welchem ich meinen Platz hatte, Frau
Töpfer, theilweise von einfallendem Strassenlicht beschienen,
auf ihrem Stuhle sitzend, während eine dunkle Gestalt,
neben mir hinter der Vorhangspalte vor dem Medium
stehend, mit hoch erhobenen Armen zwei Leuchtstäbe
schwenkte. Auf meinen Wunsch griff diese Gestalt
wiederholentlich durch die Vorhangspalte heraus und legte
ihre Hand auf meinen Kopf. Auch ein neben mir sitzender
Herr wurde in gleicher Weise berührt, während er meine
Hände kontrolirend festhielt.

Zu einer Sitzung mit einem Nicht-Berufsmedium, einem
Neger, den ein mir befreundeter Herr /,ur Erziehung aus
dem Togogebiet (Afrika) mit nach Deutschland gebracht
hatte, und der, von mir magnetisirt, auf einem Stuhle im
Trancezustand lag, kam Frau Töpfer besuchsweise hinzu,
ohne von mir eingeladen worden zu sein. Sie war erfreut,
einmal einer Sitzung mit einem anderen Medium beiwohnen
zu können, und nahm am Tische mit Platz. Die Lampe
stand auf dem Fussboden in einer Zimmerecke, denselben
hell beleuchtend. Kaum hatte sie sich gesetzt, als der
Tisch wahre Bocksprünge nach dem Schwarzen zu machte.
Es ertönten wahrhaft beängstigende Klopf töne, die wie mit
einem Schmiedehammer hervorgerufen schienen, um den
Stuhl der Frau Töpfer, dazu ein quietschendes Geräusch,
als ob eine feuchte Hand um den Tischfuss gedreht würde.
Die Schläge waren so arg, dass wir fürchteten, die
Nachbarschaft rebellisch zu machen, und dass selbst Frau
Töpfer Angst bekam und von ihrem Stuhle aufsprang,
während die Töne fortdauerten. Auf meine Frage, ob uns
eine Mittheilung gemacht werden solle, antworteten drei
laute Schläge, Ich bat Frau Töpfer, Blei und Papier zu
nehmen. Sofort schrieb es in sonderbaren Zügen und in
gebrochenem Deutsch: — ,,Ich sein ein gut schwarz Mann,
mein Salomon sein hier, will mein Solomon sprechen."
{Solomon hiess unser Schwarzer). Als Unterschrift kam ein
Name, den ich für „Sophie" las. Ein verneinender Schlag
machte mich darauf aufmerkam, dass ich falsch gelesen
hatte. Ich bat, den Namen nochmals zu schreiben; dies
geschah, und ich las nunmehr „Co/i'\ Ein wahrer Hagel
von freudigen Schlägen bestätigte die Richtigkeit. Unser
Schwarzer war inzwischen durch Rückstriche, die ich über
ihn machte, wieder zum Bewusstsein gekommen, und wir
lasen ihm die soeben erhaltene sonderbare Kommunikation
vor. Er brach in der lebhaften Art, wie sie solchen

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