Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 166
(PDF, 160 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1893/0172
166 Psychische Studien. XX. Jahrg. 3. Heft. (März 1893.)

Verfolgungen zu erwerben, wozu protestantische wie katholische
Theologen gelegentlich Neigung gezeigt hätten; auch
nicht durch kirchliche Warnungen vor bösen Geistern, oder
wohl gar vor dem Teufel selber, mit welchen die Spiritisten
nach Ansicht der Herren Geistlichen in ihren Sitzungen in
Verbindung treten. Die Spir'tualisten wüssten eben, dass
dies nicht der Fall sei; deshalb müssten alle derartigen
Warnungen und Verfolgungen wirkungslos bleiben. Mit
mehr Erfolg möchten sich unsere Herren Theologen an ihre
Kollegen von der naturwissenschaftlichen und philosophischen
Fakultät wenden. Naturwissenschaftliche Erforschung der
mediumistischen Erscheinungen sei der einzige Weg zur
Ueberwindung des Spiritualismus. Sie sei zugleich der erste
Schritt dazu, dass die Herren Geistlichen die verlorene
Führerschaft über die spiritualist'sch gesinnten Kreise des
Volkes wiedergewinnen könnten.*)

2) Ein Grniul des Rechtes. — Es sei ein Irrthum,
von gerichtlichen Verhandlungen Aufklärung über mediu-
mistische Ereignisse zu erwarten. Zufällige Ausnahmen,
wie bei der „Rehbacher Geschichte" abrechnet, sei dies
deshalb unmöglich. weil unser gegenwärtiges rechtliches
Beweisverfahren auf einer Naturanschauung beruhe, welche
mediumistische Erscheinungen noch nicht kenne. Dies wurde
durch ein Beispiel erläutert. Es sei noch nicht lange her,
dass Eisenbahnunfälle erfolgten, weil der Zugführer das
farbige Warnungssignal nicht beachtet hatte. Das Zeichen
war gegeben gewesen, kein Nebel oder andere Dinge hatten
die Aussicht behindert, der Angeklagte bekannte selbst, das
Licht klar und deutlich gesehen zu haben, nur nicht in der
gefahrkündenden Farbe. Welcher Unsinn, sagten die Richter;
hat er das Licht gesehen, so auch die Farbe. Der Mann
wurde verurtheilt, zum Theil auf sein eigenes Geständniss
hin, denn das Recht befand sich noch auf dem Boden einer
Naturanschauung, welche — die Farbenblindheit — nicht
kannte. Man entdeckte endlich dieselbe, man fand Mittel
und Wege, sie auch ohne Dazwischenkunft von Eisenbahnunfällen
festzustellen, und wenn sie ja noch in Rechtsfällen
eine Rolle spielen sollte, so wird aus mangelnder ünkenntniss
dieser Naturerscheinung keine Verurtheilung mehr zu er-

*) Und hierzu empfehlen wir den Herren Theologen ein zweites
nicht minder originelles spiritualistisches Werk des ehemal. amerik.
Gesandten Reihert DaU Owen: — „Das streitige Land," Erster Theil:
„Eine kritische und experimentelle Untersuchung über den Beweis des
Uebernatiirlichen." Zweiter Theil: „Eine Adresse an die protestantische
Geistlichkeit aller Länder und Konfessionen Uber den Verfall
des Protestantismus," (Leipzig, Oswald Mutze, 1876.) D. Skr, d. R.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1893/0172