Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 205
(PDF, 160 MB)
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Ullrich: Der Hypnotismus.

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Stärke. Der siehersteSchutz gegen die Fremdsuggestion
ist die Autosuggestion. Man sage sich immer wieder: —
„Ich kann gar nicht hypnotisirt werden; Niemand wird je
im Stande sein, mir eine Suggestion einzugeben!" — und
man wird am besten gefeit sein gegen den Einfluss Anderer.

Eine kolossale Gewalt über seine Mitmenschen ist dem
Kundigen unter Umständen in die Hand gegeben, und wohl
begreiflich ist es nun Jedem, dass die Inder, die alten
Aegypter und die chaldäischen und persischen Magier den
von ihnen schon gekannten und ausgeübten Hypnotismus
als „Geheimnisse" in ihren Tempeln streng behüteten und
bewachten.

Auch in unserer aufgeklärten Zeit, die zwar die „freie
Forschung" auf ihre Fahne geschrieben hat, darf eine so
unheimliche Macht wegen der damit verbundenen
giossen Gefahren nicht unkundigen Laien überlassen werden.
Will ein Künstler, ein Pädagog, ein Psycholog, ein Jurist,
in deren Fach der Hypnotismus auch einschlägt, besondere,
für seine Zwecke nothwendige Studien machen, so wende er
sich an einen befreundeten Arzt, der ein geschickter
Hypnotiseur ist, oder hypnotisire — wenn es sein muss —
nur unter dessen Anleitung und Aufsicht. Im übrigen
aber gehört der Hypnotismus — nicht etwa in öffentliche
Vorstellungen, sondern in das Ordinationszimmer des Arztes
und ins Laboratorium der Gelehrten; er sei, — wie einst
im Alterthum den Priestern der Religion —, so in der
Jetztzeit den berufenen Vertretern der Wissenschaft
anvertraut*)

Nachtrag. — Der vorstehende Artikel giebt nur einen
kurzen Ueberblick über die Erscheinungen des Hypnotismus,
ohne eine Erklärung dei selben zu wagen. Emen höchst
anerkennenswerthen Versuch zu einer solchen vom psychologischen
Standpunkte aus macht der tüchi ige Münchener
Psychologe Dr. A. Schmidkunz in seinem umfassenden,
grundlegenden Werke: — „Psychologie der Suggestion"
(Stuttgart 1892), über welches ich demnächst eine längere
Besprechung in den „Psych. Stud," zu bringen gedenke.—

Dr. Ullrich

*) vVir verweisen übrigens hierbei auf unsere Kurze Notiz sub c)
des April-Heftes 1892 S. 183. — Daselbst muss es heissen: — „So
danken (statt „denken") die Medizinai-Collegien aller europäischen
Staaten für Charles Hansen'$ erneuerte Anregungen zum Studium des
Hypnotismus! Man vergl. „Psych. Stud." u. s. w." — Die Ked.

i


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