Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 208
(PDF, 160 MB)
Bibliographische Information
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208 Psychische Studien. XX. Jahrg. 4. Heft. (April 1893.)

Weltordnung aufliört.(?) Drummond statuirt nur die Liebe
zu Gott, zu einem ups völlig unbekannten und unfassbaren
Wesen, der uns Gutes, aber auch ebenso viel Schlimmes
zuweißt. Jedoch giebt er zu, dass sich diese Liebe in der
Liebe zu unseren Mitmenschen betliätigt. Und die
Liebe zu Denen, die vor uns hinschieden, wie
zu Denen, die wir hinterlassen, ist wohl sicher
das Bleibende. — Aber er nimmt in die künftige
Existenz nur das Gemüth des Menschen hinüber, nicht
den Intel le ct. Die Fähigkeiten, Gottes Werke zu
begreifen, die Millionen von Welten, die sich nach festen
Regeln umkreisen, zu schauen, ja diese Welten selbst sind
ihm nichts. Wonach die grössten und besten Menschen ihr
Leben lang gerungen, Erkenntniss und Wahrheit, Wissenschaft
und Kunst, das Alles ist vorbei, der göttliche Funke
Vernunft erlischt mit dem Tode; darin kann ich ihm
nicht folgen. Der Aufsatz ist aber so reich an Gedanken,
dass man ein Buch darüber schreiben könnte. Darum genug/*

Im 1. Bande der gesammelten Schriften des Fcld-
marschalls Molike (bei Mittler Sohn in Berlin, 1892) steht
ein Abschnitt, „Trostgedanken" betitelt, in welchem seine
Gedanken über Gott und Menschen niedergelegt sind.
Daselbst heisstes: — „Es ist schwerer, das Nichts als das
Etwas zu denken, zumal dies Etwas doch einmal da ist,
schwerer das Aufhören als die Fortdauer. Unmöglich kann
dies Erdenleben ein letzter Zweck sein. Wir haben ja nicht
um dasselbe gebeten, es ward uns gegeben, auferlegt.
Eine höhere Bestimmung müssen wir haben, als etwa den
Kreislauf dieses traurigen Daseins immer wieder zu
erneuern. Sollen die uns rings umgebenden Räthsel sich
niemals klären, an deren Lösung die Besten der Menschheit
ihr Leben hindurch geforscht? Wozu die tausend Fäden
von Liebe und Freundschaft, die uns mit Gegenwart und
Vergangenheit verbinden, wenn es keine Zukunft giebt,
wenn Alles mit dem Tode aus ist.

„Was aber kann in diese Zukunft hinübergenommen
werden ?

„Die Functionen unseres irdischen Kleides, des Körpers,
haben aufgehört, die Stoffe, welche ja schon bei Lebzeiten
beständig wechseln, treten in neue chemische Verbindungen,
und die Erde hält Alles fest, was ihr gehört. Nicht das
Kleinste geht verloren. Die Schrift verspricht uns die
Auferstehung eine3 verklärten Leibes, und freilich lässt sich
ein Sonderdasein ohne Begrenzung nicht denken; dennoch
ist unter dieser Verheissung wohl nur die Fortdauer der
.Individualität zu verstehen, im Gegensatz zum Pantheismus.


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