Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 213
(PDF, 160 MB)
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Schulz: Der Mond, seine Einwirkung auf unsere Erde etc. 213

den stillen Raum. Zu der Angabe ihres Namens war die
Dame ebensowenig zu bewegen gewesen wie zu der Bezeichnung
der Quelle, aus der das ,untrügliehe< Sympathiemittel
geschöpft war." — Leider ist hier von der guten
Wirkung nichts berichtet.

Einen zweiten Fall solcher mir bekannten Sympathie -
kuren möchte ich an dieser Stelle erzählen, der ernsthafterer
Art ist.

Einer meiner verstorbenen Schwäger, der Sänger und
Schauspieler Gotthelf Berthold, seiner Zeit am Leipziger
Stadt-Theater, wurde von seiner zweiten Frau, der Schwester
der ersten, mit zwei Knaben nach einander beschenkt,
wovon der erste einen sogenannten „Wasserkopf" mit auf
die Welt brachte, stupid war, aber nach kurzer Zeit wieder
verstarb; der zweite dahingegen hatte ein Bruch leiden. Da
es sich nun sonderbarer Weise traf, dass die Frau des
Fischer- und Bademeisters Fr. Händel in Leipzig, ebenfalls,
fast zu gleicher Zeit, nochmals ins Wochenbett kam und
einen mit demselben Uebel behafteten Knaben zur Welt
brachte, so beschlossen die beiden Väter, von einem
sogenannten Wunderdoctor, der in der Nähe Leipzigs
auf dem Lande wohnte, durch „Versprechen" heilte, wie
der übliche Ausdruck lautete, und zu jener Zeit eine
gewisse Berühmtheit in dergleichen Kuren erlangt hatte,
von dieser Gelegenheit Gebrauch zu machen und ihre
hoffnungsvollen Sprös^linge diesem einfachen Manne zuzuführen
. Das haben die beiden Väter ausgeführt, und die
Knaben sind nach dessen angeblich mit dem Monde
zusammenhängenden Kurmitteln gesunde kräftige Männer
geworden, ohne dass je wieder etwas gegen dieses Uebel
angewendet worden ist. Es war eben bei beiden Knaben
verschwunden.

Ich will nun noch einen anderen Fall in aller Kürze
bekannt geben, der im Allgemeinen schon mehr den
Anschein des Humoristischen trägt, aber doch zum Beweise
über wunderbare Mondeseinwirkung dient und zu besonderem
Nachdenken Veranlassung giebt. Ich nenne ihn den
Mondbauch.

Als ich in den dreissiger Jahren in der Stadt
Braunschweig lebte, traf es sich, dass gleichzeitig noch
mehrere spezielle Landsleute sich dort aufhielten. Einer
derselben, ein Herr Gustav Lange aus Leipzig, in der Buchhandlung
der Herren Campe Comp, angestellt, den ich
gern und oftmals besuchte, wohnte in der dortigen Langen
Strasse bei Gärtnersleuten. Diese waren genöthigt. einen
Dienstmädchenwechsel vorzunehmen. Als das neuangeworbene


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