Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 222
(PDF, 160 MB)
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222 Psychische Studien. XX. Jahrg. 4. Heft. (April J8r>.)

zu jener Stunde erfolgten Tode ein." — Vergl „Psych.
Stud." Mai-Heft 1889 S. 253.

f) In des berühmten Kirehenhistorikers Karl von Hase
zu Jena „Annalen meines Lebens" (Leipzig, Breilkopffr Härtel,
1891) gr. 8°, 5 M. — finden wir einen Brief aus Eom vom
Jahre 1870 zur Zeit des Concils, welches die päpstliche
Unfehlbarkeit feststellte. Daselbst heisst es: — „Es ist ein
seltsames, heftig aufgeregtes Treiben. Theiner zeigt sich in
der Gesinnung unverändert. Von Ebers habe ich noch nichts
gemerkt. Bei der königlichen Geburtstagsfeier (22. März)
sah man sammtliche norddeutsche Bischöfe in grossem Staate.
Aber seltsa.ne Unterhaltung: — nach der Begrüssung wurde
die Gesellschaft in einen Saal geladen mit Stuhlreihen;
ich meine, es gilt einer dramatischen Aufführung; statt
dessen ein französischer Taschenspieler, der, nur mit Unterbrechung
eines Zwischenaktes zu ErfriK hungen, den ganzen
Abend ausfüllend, allerdings unerklärliche Dinge beweik-
stelligte, bei denen mir nur Spass machte, dass die Bischöfe
mit diesen Wundern regalirt wurden." - Vielleicht wird
auch noch einmal der moderne Mediumismus den Bischöfen
und Päpsten vorführbar! Home soll ja seiner Zeit auch dem
Papst Pius IX. eine mediumistische Seance in Rom gegeben
haben, wurde aber von der päpstlichen Polizei ausgewiesen.

ff) Richard Mer ekel erzählt in seiner Novellette: — „Die
Teufels-Sonate*', — (s. „Das Neue Blatt" Nr. 8, 1892,
Jahrg. XXT1I. S. 115—119), — dass ein junger Studiosus
Guiseppe Tariini im Jahre 1710 dem Cardinal Giorgio Cornaro
in Padua von einem Studienfreunde empfohlen war und
sich mit diesem der Zauberei und Teutelsbeschwörung
gewidmet habe. Aber der junge Mann mubste aus Padua,
wegen einer heimlich eingegangenen Ehe mit der Tochter
des Signor Montaldi von dessen b'amiLe verfolgt, in das
Minoritenkloster zu Assisi flüchten, woselbst er einen
zauberkundigen Mönch fand, der ihm einen Zauberring
überliets, mit Hilfe dessen er als beieits geschickter
Geigenspieler in den hypnotischen Zustand gerieth, in dem
ihm dei Teufel eine Sonate vorspielte, die er beim Erwachen
in Noten festhielt und der Welt als die berühmte „Teufels-
Sonate" hinterliess. Durch den Ruf seiner Kunst soll er
nach Padua in die Arme seiner Gattin zurückgeführt
worden sein. — Wenn auch die Novellette offenbar viel Ausschmückungen
und eigene Zusätze des Dichters enthält, so
ist doch ihr Grundgedanke nicht abzuleugnen, da wir in
neuester Zeit einen ähnlichen Fall haben, den uns Herr
A. Schmoll in Paris über die Entstehung seines „Persischen
Marsches" in „Psych. Stud.« November-Heft 1891 S. 539 ff.
wahrheitsgetreu berichtet hat.


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