Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 248
(PDF, 160 MB)
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248 Psychische Studien. XX. Jahrg. 5. Heft (Mai 1893,)

bleibt unentschieden, eben weil die Warnung beachtet
wurde. — Der Präsident Strombeck träumte einst, in das
Haus der Familie Oeynhausen in Bandorf zu kommen, wo
er nie gewesen, obgleich er die Familie kannte. Er fuhr
im Traum über einen mit gothischen Bauten umgebenen
Hof, stieg an einer Treppe aus, einige Kinder kamen ihm
entgegen, er nahm das eine auf, um es zu küssen, fiel aber,
und das Kind zerschmetterte sich den Schädel an der
eisernen Treppe. Am Tage darauf besuchte er seinen
Schwager in Lauingen, der ihm aber ankündigte, ihn nicht
bewirthen zu können, da er nach Barndorf zur genannten
Familie gebeten sei. Er beredete ihn, mit ihm zu fahren.
Sie kamen an; Strombeck sah die gothischen Bauten, die
Treppe, das Kind, aber er hütete sich wohl, es aufzunehmen.1)
— Professor Stiliing erzählt: — Ein junger Mann träumte,
in sein gewöhnliches Kaffeehaus zu kommen. Auf sein
Pochen wurde die Thüre geöffnet; er sah einige Männer
beim Spiele und gesellte sich zu ihnen. Es entstand ein
Wortwechsel, und durch einen beleidigenden Ausdruck
gereizt, griff er nach einem Stuhle und schlug seinen
Gegner nieder, welcher todt blieb. Erregt von diesem
Traum, erwachte er. Mehrere Wochen später ging der
Traum in Erfüllung, und schon hatte der junge Mann den
Stuhl ergriffen, als er ihn, der Warnung eingedenk, wieder
niederstellte und nach Haus ging.2) — Lag hier in der
That eine transscendentale Warnung vor von jener Art,
wie Griliparzer in — „Der Traum ein Leben" — sie so
schön ausgeführt hat? Die Frage lässt sich nicht entscheiden.

Hildebrand erwähnt einen ihm von glaubwürdigster
Seite mitgetheilten Fall: — Ein früherer Geistlicher in B.,
der sich viel mit Judenmissionen beschäftigte, träumte, ein
jüdischer Proselyt, ihm ganz unbekannt, aber von ausgeprägtem
Gesichtsausdruck, komme zu ihm und verlange
getauft zu werden. Er konnte sich mit ihm über die
Zeitdauer des Vorunterrichts nicht verständigen, gerieth in
Wortwechsel, der bei der Zudringlichkeit des Juden in ein
Handgemenge ausartete, so dass er seinen Gegner über die
Treppe hinabwarf, der das Genick brach. Morgens erzählte
er seiner Frau diesen Traum; da wurde ein Fremder
gemeldet, in welchem er sogleich in allen Zügen den im
Traum gesehenen Juden erkannte. Das Gespräch über die
verlangte Taufe nahm die geträumte Wendung; aber die

*) Strombeck: — „Geschichte eines allein durch die Nater
hervorgebrachten animalischen Magnetismus." 145.
*) Nork; — „Fatalismus," 39.


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