Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 259
(PDF, 160 MB)
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Schulz: Spukhafte Fälle aus meiner Familiengeschichte. 259

Diesem Menschen ging es zu gut, er war zu jung, und ich kam
dabei in Misskredit und hatte der Plackereien viele, viele!

Da nun zum Ueberfluss meine Frau noch öfters, als
früher, krank darnieder lag, so hörte die Trübsal nach
verschiedenen Seiten gar nicht auf, und ich musste sehen,
wie ich auf anständige Weise mehr Geld verdiente, was
mir auch vielfach glückte, und so konnte ich wenigstens,
wie man zu sagen pflegt, „bei der Stange bleiben.44 Aber
die Wahrsagung aus der Karte hatte sich doch leider nur
als zu wahr erwiesen. —

Nachschrift d. Sekr. d. Red. Am Schlüsse
dieser seiner mühevollen Arbeit nimmt der wackere Alte
herzlichen Abschied von mir und seinen Lesern mit folgenden
selbstgefertigten Versen, welche die echt spiritualistische
Gemüthsstimmung des Greises athmen für eine ihm heilige
und theure Sache, der er bis an sein nahes Lebensende
stets überzeugungsvoil treu geblieben ist, und für die er auf
alle ihm nur möglichen Arten und Weisen durch Wort
und Beispiel in Leipzig gewirkt hat. Sein Schwanengesang
lautet: —

Ich sitze hier, ein welker Greis, im Grünen

Und frage still: — „Wohin ist denn die Zeit?" —
Was sie veisprach, das ist mir wohl erschienon;

Sie tröstet mich: „Dir wird ein neues Kleid!
Entblättert wirst Du gleich dem grünen Strauch,

Damit Du siehst, vergänglich ist die Erde;

Doch wie den Knospen dieses Strauchs ein neues * Werde!'
Dein Tag des Wiederblüh'ns kommt auch!41

Anmerkung des Sekretairs der Redaction zum Texte

der Note auf Seite 256.

Eine ähnliche Geschichte soll sich in den zwanziger
Jahren dieses Jahrhunderts zu Striegau in Schlesien in den
damaligen evangelischen Predigerhäusern in der Nähe der
alten 1819 verlassenen baufälligen Dreifaltigkeitskirche um
eine Schullehrei s- oder Reetorsfrau zugetragen haben, welche
ihr einziges liebes Kind verloren hatte und darüber
schwermüthig wurde. Sie habe, wie mir meine selige
Mutter nach Berichten alter Leute erzählte, die sie noch
genau gekannt hatten, nach der Beerdigung ihres Lieblings
immeifort mit den Puppen und sonstigem Spielzeuge
desselben gespielt und dabei gesprochen, als ob ihr Kind
noch anwesend ?ci und mit ihr spiele. Aber nicht allein
dieses geschah im Innern der ehemaligen Pastors- späteren
Eectors-Wohnung, sondern alle Abende um die Zwielichtstunde
habe es trotz geschlossener Fenster im Grässchen
auf die Köpfe der dort Vorübergehenden mit Kinder-

17*


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