Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 287
(PDF, 160 MB)
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Wittig: Parallelfälle zu dem nächtlichen Schreckgespenst etc. 287

einmal die Helle, welche die Lagerfeuer um sich verbreiteten,
hinter uns hatten, wir uns unter dem Schutze der Dunkelheit
, ohne verfolgt zu werden, zurückziehen konnten.

„Nachdem ich diesen Entschluss gefasst hatte, lasse ich
meine Offiziere die Kolonne abreiten und meine Soldaten
davon verständigen, sicher, dass ein jeder meinen Entschluss
gutheissen und mir muthig folgen wird. Ich gestehe es
trotzdem, dass ich nicht ohne Sorge war, denn die feindliche
Infanterie konnte auf den ersten Schrei eines Wachtpostens
die Waffen ergreifen und nun, während mein Regiment ihre
Reihen durchritt, viele Leute tödten.

„Während ich noch von dieser Sorge niedergedrückt
war, begann plötzlich der Bauer, der uns führte, laut zu
lachen und ebenso mein Diener Lorenz, Vergebens frage
ich den Letzteren. Er lachte immerfort, und da er nicht
genug französisch kann, um den ungewöhnlichen Fall, der
vorlag, zu erklären, zeigt er mir seinen Mantel, auf dem
sich eines der zahllosen Irrlichter niedergelassen hatte, die
wir als Bivouakfeuer angesehen hatten.

„Dieses Phänomen war durch die Ausdünstung der
Sümpfe hervorgerufen worden, welche nach einem heissen
Herbsttage durch einen leichten Frost zusammengeballt
worden waren. In kurzer Zeit war das ganze Regiment
mit diesen Irrlichtern, welche so gross waren wie Hühnereier
, bedeckt, was unsere Soldaten ungemein heiter stimmte.
Ohne vom Feinde nur im Mindesten beunruhigt zu sein,
kehrten wir glücklich nach Zapole zurück." — C. Blum.

Ich erlaube mir zu diesem Berichte noch einige
denselben ergänzende Bemerkungen.

Dass Irrlichter fast immer auf mit Leichen gedüngtem
Boden gesehen wurden, ist richtig. Schon Freiherr
von Reichenbach machte in seinen odischen Briefen und
Entdeckungen diese Bemerkung, und auf Schlachtfeldern
dürften dieselben wohl am häufigsten sein. Das schliesst
jedoch eine innere, tiefere Bedeutung derselben nicht aus,
nämlich die, dass sie noch im sympathischen Zusammenhange
mit den sie einst beseelt habenden geistigen Wesen stehen
könnten. Was weiss denn überhaupt unsere Physik und
Chemie schon Näheres über die Beschaffenheit und Beziehungen
der Urelemente zu einander? Hierin tappen
diese Wissenschaften noch an der äussersten Oberfläche
der Erscheinungen umher. Ueber die wahre Beschaffenheit
der Elemente, Atome und Moleküle sind sie auf geistreiche
Vermuthungen beschränkt. Mit solchen können sie über
die Kräfte und Verbindungen der Elemente zu Körpern
gar nichts Gewisses aussagen. Zu ihren Vermuthungen


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