Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 289
(PDF, 160 MB)
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Wittig: Parallelfälle zu dem nächtlichen Schreckgespenst etc. 289

Flügeln, dann abermals in eine Menschengestalt und zuletzt
vor dem Streitberge noch einmal in einen Feuer speienden
Drachen mit sich schüttelnden und Funken absprühenden
Flügeln verwandelte. Wie ist dieses Sichvorwärtsbewegen
zu erklären, da in meinem Falle kein Luftzug und kein
Mensch in der Nähe war, der dem Feuergespenst die
menschliche Gestalt durch Hinwegdrängen der Luft hinter
ihm her verliehen haben konnte? Diese Erlebnisse sind
durch die jetzige Wissenschaft nicht zu erklären. Ich
verspreche mir, dass diese Mittheilungen mit der Zeit
ähnliche Beobachtungen auslösen und einer richtigen
Deutung zuführen werden.

So berichtet ein Correspondent —f aus Naumburg im
„General-Anzeiger für Leipzig," Nr. 3H0 vom 1. December
1892 S. 3510: — „Eine eigentümliche Erscheinung, die an das
sog. „St. Elmsfeuer" erinnert, beobachtete dieser Tage ein
hiesiger Bürger. In der Nacht zum 18. November wurde
derselbe durch das Gebell eines Hundes munter und bemerkte
, dass sein Hof und der anstossende Garten so hell
erleuchtet waren, dass er an dem etwa 60 m entfernten
Gartenstacket jedes einzelne Spalier deutlich erkennen
konnte. Das tageshelle Licht, das bedeutend heller als
Gaslicht war und weissgelbe Farbe hatte, ging anscheinend
von einer Regenwassertonne aus, die seit langer Zeit schon
unbenutzt im Hofe lehnt. Als der Beobachter die Erscheinung
näher untersuchen wollte, bemerkte er bei eiper
Entfernung von 12 m vom Fasse, dass das Licht von einer
etwa handhohen, kerzenartigen Flamme ausging, deren
Kern von einem bläulich weissen Höfchen umgeben war;
plötzlich fing die Flamme an auf- und niederzuzucken und
erlosch, so dass Alles wieder dunkel war."

Hier haben wir es wohl nur mit einem solchen ständigen
St. Elmsfeuer zu thun. Dieselbe Bewandtniss dürfte es
mit den von Goethe laut seinem Notizbuch auf seiner Heise
nach Schlesien im Jahre 1790 angeblich bei Haynau gesehenen
Irrlichtern haben*) da dort erst Ende August
1813 harte Kämpfe zwischen den der Schlacht an der Katz-

*) Siehe „Psych. Stud." Maiheft 1893 S. 269 ff. — Der dort er-
regte Irrthum mit Haynau wird berichtigt in den folgenden Kurzen
Notizen auf S. 315 dieses Heftes. Aber auch hier zwischen Hanau
und Gelnhausen im Hessen-KasseFschen an der uralten Frankfurt-
Leipziger Handelsstrasse hatten im 30 jährigen Kriege zwischen
Kaiserlichen und Schweden harte Kämpfe stattgefunden, nach denen
beide Orte wiederholt eingenommen und fast zerstört wurden. In der
Umgegend wurden zahlreiche Urnen und Münzen durch die ganze
Wetterau aufgefunden.

Psychiscke Stadien. Juni 1893. 19


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