Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 295
(PDF, 160 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Pro£ Maier: Offener Brief an Prof. Dr. Büchner etc. 295

zu beziehen durch 0. Mutze in Leipzig) vertretene Theorie
einer individualistischen Seele, die sich eben ihren
Körper schafft und sich als Individualität (oder, wenn man
so will, als „individualisirter Aether") im ewigen
Kreislauf des Werdens und Vergehens der einzelnen
Individuen mit continuirlicher Erhaltung der Kraft fortentwickelt
, schon a priori den Vorzug verdienen.*) Dazu
kommt aber, was die Hauptsache ist, die von Jahr zu Jahr
zunehmende und nun auch von ersten wissenschaftlichen
Autoritäten immer mehr anerkannte Bestätigung a posteriori
durch die Thatsachen des Somnambulismus und besonders
des Spiritismus, in welchem wir die von Schopenhauer
prophezeite „experimentelle Metaphysik" der Zukunft zu
erblicken haben dürften.

Offener Brief an die Redaction des Correspondenz-
blattes des deutschen Freidenkerbundes.

Stuttgart, 4. Februar 1893.
Geehrter Herr Redacteur!
Der Artikel in Nr. 9 des „Correspondenzblattes des
Deutschen Freidenkerbundes", welchen Sie unter der Spitzmarke
„Die Gelehrten und der Spiritismus" aus
der „Berliner Volkszeitung" zum Abdruck gebracht haben,
veranlasst mich zu den nachfolgenden Gegenbemerkungen.
Ich schicke, um etwaigen Miss Verständnissen zu begegnen,
voraus, dass ich selbst in einer im Jahre 1876 veröffentlichten
philosophischen Abhandlung („Versuch einer
monistischen Begründung der Sitflichkeitsideeu, Stuttgart,
K. Wiüwer\ welche mir damals einen Schwurgerichtsprozess
wegen „Gotteslästerung" zuzog, diejenigen Gründe, welche
vom Standpunkt der mechanisch-materialistischen Weltanschauung
gegen die Annahme einer persönlichen Gottheit

*) Der sehr leichte und dünne Weltäther ist nach Hüchel vielleicht
nicht als continuir liehe Substanz, sondern als ebenfalls aus
diskreten Theilchen zusammengesetzt zu denken, welchen, im Gegensatz
zu der immanenten Attraktionskraft der schweren Massenatome,
Repulsivkraft inhäriren würde, so dass die ganze „Mechanik des
Weltlebens" auf Anziehung der letzteren und Abstossung der ersteren
zurückzuführen wäre. Warum sollten dann, fragen wir uns, jene
unsichtbaren, nicht weiter zerlegbaren Aetherelemente nicht als die
letzten Lebewesenkeime betrachtet werden können, welche wir „Seelen"
nennen, und welchen wir die Geisteskraft zuschreiben, vermöge ihres
im Lauf ihrer allmählichen Entwickelung gewonnenen Erfahrungsund
Anpassungskapitals jenes „träge Schöpfungsmaterial44 in stets
neuen und höheren Formen zu organisiren, bis sie das zur Selbst«
und Welterkeimtniss führende Ziel ihrer Evolution erreiche haben,
um dann den unendlichen Kreislauf alles Seins in anderer, uns jetzt
nicht vorstellbarer Form von neuem zu beginnen? Der Verf.


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