Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 296
(PDF, 160 MB)
Bibliographische Information
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296 Psychische Studien. XX. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1893.)

und einer Fortdauer des menschlichen Geistes sprechen,
gegen spiritualistische Voraussetzungen ins Feld geführt
habe und noch in meiner 4892 in Frankfurt erschienenen
Schrift „Ethische Probleme", welche Sie in Nr. 6 unseres
Vereinsorganes zu besprechen die Güte hatten (S. 36),
es für entschieden unzulässig erklärte, „mit solchen
Phantasmen in einer wissenschaftlichen Theorie oder im
praktischen Leben zu rechnen, wie es neuerdings
spiritistischer Humbug mit mehr oder weniger
bewusster Absicht der Täuschung (ich hätte beifügen
sollen: — da und dort) versucht." Freilich fahr ich schon
damals fort: — „Jedenfalls ist es aber geradezu Pflicht
des Mannes der Wissenschaft, derartige Behauptungen und
angebliche Beweise, wo sie von glaubwürdiger Seite
kommen, aufs gründlichste und ohne jede Voreingenommenheit
zu prüfen und sich bewusst zu bleiben, dass wir von
den Verhältnissen des Weltalls gar wenig und auch dieses
Wenige nicht in seinen tiefsten Granden erforscht haben,
resp, wissen können." —

Da ich nun den Spiritismus bis dahin nur oberflächlich,
d. h. aus Gegenschriften über sogenannte Entlarvungen der
Medien, kannte, so folgte ich bereitwillig einer mir zugegangenen
Einladung, mich an der Gründung einer
„Psychologischen Gesellschaft" zu betheiligen, welche
vorigen Sommer am hiesigen Ort, wie in anderen Städten,
von namhaften Gelehrten und Aerzten ins Leben gerufen
wurde, um die bis jetzt noch nicht, oder doch noch nicht
genügend, erklärten merkwürdigen Erscheinungen des noch
vor kurzem für „Schwindel" ausgegebenen, jetzt aber
allgemein anerkannten Hypnotismus, des Magnetismus,
Somnambulismus, sowie der Telepathie und der spiritistischen
Mediumität auf dem Wege des Experimentes nach wissenschaftlicher
Methode zu erforschen. Ich sagte mir nämlich,
dass die Amerikaner und Engländer (unter welchen die
neue Geisterbewegung bereits beiläufig 15 Millionen überzeugte
Anhänger zählen soll) als praktische Leute mit
Recht auch auf diesem Gebiet vor allem experimentiren
und durch Probiren Thatsacben festzustellen suchen, auf
welchem Wege die angelsächsische Rasse bekanntlich zur
Hauptbegrüiiderin der modernen exaeten Naturwissenschaft
geworden ist, während wir Deutsche von jeher nur allzu
geneigt sind, auf Grund irgend einer philosophischen
Theorie oder bestehenden Schulmeinung über Dinge
urtheilen zu wollen, die wir praktisch zu verwirklichen
oder auch nur kennen zu lernen verschmähen.

Das nähere Studium der einschlägigen Litteratur, welche


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