Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 298
(PDF, 160 MB)
Bibliographische Information
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298 Psychische Stadien. XX. Jahrg. 6. Heft (Juni 1893.)

verstand" hätte sich vor Erfindung des Mikroskops z. B.
belehren lassen, dass ein scheinbar lebloser Wassertropfen
eine Unzahl sonderbarster Lebewesen enthalte, oder dass
die Luft, die wir einathmen, mit zahllosen Mikroben,
Bacterien und dergleichen geschwängert ist? Wer hätte
noch im Zeitalter der französischen Aufklärungsphilosophie
die modernen „Wunder" der Electricität, Telegraph oder
Telephon für möglich gehalten? Ist nicht bekannt, dass
gerade die Fachgelehrten und die wissenschaftlichen
Akademien so ziemlich jeden Fortschritt, jede neue Entdeckung
— ich erinnere an das Vorhandensein von
Antipoden, an Columbus, an Dampfschiff und Eisenbahn —
stets aufs heftigste bekämpft, ja deren Unmöglichkeit
wissenschaftlich exact auf Grund der damaligen Schultheorien
bewiesen haben?

Bekanntlich geht auch die ,;materialistische" Naturforschung
von der Voraussetzung aus, dass die gänzlich
unbekannten „Atome" ebenso, wie die Weltkörper, von
feinster Weltsubstanz in Gestalt des mit menschlichem
Maass nicht wägbaren „Aethers" umgeben seien, dessen
Annahme in erster Linie die Fortpflanzung des Lichtes
erklären soll. Die spiritistische Hypothese, dass die (wahrscheinlich
mit der gänzlich unerforschten Grundkraft aller
Lebewesen, dem Willen, identische) sogenannte Seele des
nur seine Form wechselnden Individuums gewissermaassen
individualisirterAether als Kern des unter Umständen
schon bei Lebzeiten (als sogenannter Doppelgänger und im
somnambulen Traum) seinen nach aussen in gröber
irdischem Stoff nach diesem seinem Urbild projicirten Körper
verlassenden und nach ihrer Entleibung bis zu einer späteren
Wiederverkörperung in der siderischen Umgebung ihres
Planeten sich aufhaltenden sogenannten „Astralleibs" sei, der,
dem menschlichen Auge unsichtbar und die grobe Materie
durchdringend, möglicher Weise den Angehörigen seelisch
nahe bleibe und auch äusserlich z. ß. durch Klopflaute
(gleichsam auf telegraphischem Wege) seine Nähe kundgebe,
(während allerdings eine normale Verstandesthätigkeit durch
die Function ihres körperlichen Organs, d. i. des Gehirns,
bedingt wäre), ist a priori schliesslich nicht weniger plausibel
; sie liegt in der Verlängerungslinie der monistischen,
Kant- Schopenhauer1'sehen Philosophie, ja sogar der
Darwin- Haeckef'sehen Entwicklungstheorie, wie dies
Dr. jur. Hübbe-Schleiden, der Herausgeber der „Sphinx", in
seinem interessanten Buche: — „Das Dasein als Lust, Leid
und Liebe. Ein Beitrag zum Darwinismus" (Braunschweig
1891) — des Näheren nachzuweisen versucht hat. Wenn


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