Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 304
(PDF, 160 MB)
Bibliographische Information
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304 Psychische Stadien. XX. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1893.)

ähnlich; aber in der Wagsehale der Zweifler liegen wiederum
Träume, die an dem Schicksale der geliebten Person nichts
ändern konnten. Frau Meinike träumte, ihren Mann aus
dem Garten kommen zu sehen, der das älteste Kind todt
und ron Wasser triefend auf dem Arme trug. Sie verbot
daher der Wärterin und den Kindern, in den Garten zu
gehen, wo die Havel dicht vorbeifloss; der Traum erfüllte
sich aber dennoch.1) — Hier könnte man nun sagen, die
Warnung sei eben nicht genügend beobachtet worden; aber
in weiteren Fällen wird auch dieser Einwurf hinfällig.
Zunächst bei Träumen über das eigene Schicksal. — Andri
Pujon kam auf der Keise nach Paris durch Eiom, wo es
ihm träumte, — dieser deutsche Sprachgebrauch drückt
sehr gut die transscendentale Quelle und die Passivität des
Gehirns aus —, dass durch Versetzung der Buchstaben
seines Namens der Sinn herauskomme: — „Pendu k Eiom",
(d. h. „aufgehängt zu Riom"). Tags darauf gerieth er in
Streit, erschlug seinen Gegner und wurde gehängt.2) —
Ein junger Gelehrter fuhr in Gesellschaft aufs Land und
erzählte als Traum der vergangenen Nacht, er sei auf
dem Kirchhofe mit seinem linken Fuss in ein Grab
eingesunken und habe den wie abgestorbenen Fuss nicht
mehr herausziehen können. Am Ziele der Fahrt sprang
er aus dem Wagen und brach den Fuss, der abgenommen
und ins Grab versenkt wurde.8) — Lavater erzählte zu
wiederholten Malen seinen Traum, dass er gewaltsam
sterben würde, und zwar, dass er erschossen würde. 1799
ging er über die Strasse, ein französischer Soldat schoss
auf ihn, und er starb an der Wunde.4) — Steingel,
Ordonnanzoffizier Napoleon's /., übergab dem Kaiser am
Abende vor der Schlacht von Marengo ein $chwarz
gesiegeltes Packet und bat ihn, dieses sein Testament zu
besorgen. Er sei schon häufig von zukünftigen Ereignissen
in Kenntniss gesetzt worden und habe auch jetzt wieder
einen Traum gehabt, den er für vorbedeutend halte. Er
habe sich, in einem entscheidenden Moment der Schlacht
mit seinem Pferde vorsprengend, einem riesenhaften Croaten
gegenüber befunden, den er mit seinem Degen traf. Aber
Panzer und Kleidung des Gegners zerfielen in Staub, und
nun sah er sich der Gestalt des Todes mit der Sichel in
der Hand gegenüber, die ihn angrinste und ihm einen
Stareich versetzte. Am anderen Tage wurde Steingel todt

*) Kerner: — „Blätter aus Prevorst." VIII. 96.
*) Pertyx — „Die mystischen Erscheinungen." II. 370.
») Steinbeck: — „Der Dichter ein Seher." 431.
*) Norki — „Fatalismus." 34.


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