Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 308
(PDF, 160 MB)
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308 Psychische Stadien. XX. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1893.)

Wirkung soll nach Ansicht vieler Gelehrter durch ein
verbindendes Fluidum, von dem schon Mesmer spricht, und
das wir wohl auch in dem „Od" Reichenbach's wieder
finden, physisch vermittelt werden. Ueber das Vorhandensein
desselben haben die neuesten Experimente bezüglich
der Mentalsuggestion (innerlichen Eingebung) viele Erörterungen
herbeigeführt. Der berühmte Experimentator
Hansen sagte mir, als er vor einiger Zeit in München war,
dass er durch seine Erfahrungen zu dem Glauben an ein
vermittelndes Eluidum geführt wurde.

Wie du Prel beweist, können übertragen werden: *—
1) Gedanken. Die Londoner Forschungen haben dies aufs
klarste erwiesen. — 2) Gefühle. Ist der Wirkende seelisch
disponirt, so kann er seine Gefühle absichtlich oder unabsichtlich
auf eine (ihm meist nahestehende) Person fortpflanzen
. Ahnungen von Unglücksfällen treten auf diese
Weise ein. — 3) Empfindungen. Deren Uebertragung geschieht
meist im magnetischen Rapporte. Die hypnotische und
magnetische Litteratur bietet hierfür viele Beispiele. In
neuester Zeit hat der bedeutende Pariser Psychologe,
de Rochasj Mitglied der „Groupe des Etudes Esoteriques", in
Paris in dem Directoriuni dieser weitverzweigten Gesellschaft
über seine Erfahrung berichtet, dass von ihm magnetisirte
Personen die Gefühle der Traurigkeit und der JFteude, die
er hatte, mit ihm theilten.

Endlich haben die modernen Forscher auch noch die
Möglichkeit der Einwirkung der Willenskraft auf Menschen,
Thiere und Objecte in grösserem und geringerem Grade
erwiesen. Durch einen fremden Willen kann eine Lähmung
der geistigen Kräfte eines anderen erzeugt werden. Ebenso
kann aber auch eine Anregung derselben in einer bestimmten
Richtung erfolgen. Man kann z. B. Personen durch den
Willen herbei rufen» Viele Magnetiseure (Hypnotiseure)
haben dies gethan. Man hört bekanntlich häufig, dass
Aerzte und Geistliche den Drang in sich fühlten, Kranke
zu besuchen Derselbe ist offenbar durch bewusstes oder
unbewusstes Wirken der Kranken zu erklären und deshalb
in solchen Erzählungen nichts Wunderbares. Ueberhaupt
wird Vieles aus dem Wundergebiete durch Willensfernwirkung
aufgehellt werden können. Von den biblischen
Wundern ist z. B. das des Moses, der eine Schlange in einen
Stab verwandelt haben soll, eine Art Thierhypnose, nach
der Ansicht du Prel's, gewesen. Der Wille des Moses kann
sie starr gemacht haben. Thierhypnosen sind bekanntlich
in letzterer Zeit vielfach von modernen Porschern hervorgebracht
worden. Auch viele Phänomene der christlichen


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