Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 310
(PDF, 160 MB)
Bibliographische Information
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310 Psychische Studien. XX. Jahrg. 6. Heß. (Juni 1893.)

wohnte, wie die Leser dieser Zeitschrift wissen, kürzlich
den Sitzungen in Mailand mit Ensapia Pdladino bei,*) die in
der ausländischen und inländischen Presse so grosse Debatten
^hervorriefen. Dass Oharies Eichet sich an den Sitzungen
betheiligt hatte, konnte man in gewissen Kreisen nur mit
Befremden vernehmen, und man versuchte deshalb, gewisse
spätere Aeusserungen desselben zu Angriffen gegen gewisse
moderne Experimentalpsychologen, welche über das
Gebiet des Hypnotismus hinauszugehen wagen, zu ver-
werthen. Es hatten deshalb zwei an Dr. du Prel gerichtete
Briefe Professor Charles Eichefs, welche ersterer verlas,
hohes Interesse. Eichet sagt in denselben, dass seiner
Ansicht nach die von der Gelehrtenkommission in Mailand
angestellten Versuche zu den interessantesten gehören, die
überhaupt gemacht werden können, und dass er die
Experimente, so viel als möglich, fortsetzen werde. Ein
Missbrauch seines Namens, dem man einem gewissen Gelehrten
indirect zuschrieb, sei seiner Ansicht nach nicht
gemacht worden.**)

Was nun die Üebertragung der Vorstellungen anbelangt,
so ist dieselbe gleichfalls durch die Autoren des Werkes
„Phantasma of the Living" eingehend nachgewiesen worden.
Der Gedanke des Agenten pflanzt sich, wie du Prel ausführt
, in adäquater Bildform durch das psychomagnetisch
fluidische Agens in den Percipienten ein. Der Operationsmodus
bleibt im Unbewussten. Es genügt die tiefe
Sehnsucht des Agenten nach dem Objecte der Fernwirkung,
um ehe transscendentale Wirkung herbeizuführen, die
Projection des „Eldmlov" zu veranlassen. Vielfach ist das
Bewusstsein ein Hinderniss der Fernwirkung, eben da deren
Operator das „transscendentale Subjeet" ist. Manchmal
wird die Vorstellung nur während des Traumzustandes des
Percipienten übertragen. — Besonders häufig sind die
Erscheinungen Sterbender. Es ist eben die
Sterbezeit eine solche der höchsten Erregung für den
Agenten, und deshalb für die Pernwirkung am günstigsten.
Manchmal wird nicht das Bild, sondern nur ein bestimmter
Gedanke des Sterbenden übertragen. Die Erscheinungen
Gestorbener können selbstverständlich gleichfalls telenergisch
erklärt werden. Es ist nicht immer nöthig, zu glauben,
dass der Doppelgänger oder gar eine Materialisation sich
vor dem Percipienten befinde.

*) Siehe „Psych. Stud." October-Heft 1892 S. 483 ff., S. 495 ff.;
December-Heft 1892 S. 547 ff.; Januar-Heft 1893 S. 1—28ff. —

Die Red.

**) Vgl. „Psych. Stud." Januar-Heft 1893 S. 43ff. — Dia Red.


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