Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 313
(PDF, 160 MB)
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Kurze Notizen.

313

[wohl seiner ersten?] Gemahlin [denn Ulrike Eleonore von
Dänemark gebar ihm Karl XIL erst den 27. Juni 1682 —
Eefer. Gr. C. Wittig] habe, betrachtete einige Zeit lang das
Portrait der Königin, welches im Kabinet hing, und rief
dann schwer seufzend aus: — iWie ähnlich ist doch dieses
Porträt; wie majestätisch und zugleich sanft der Ausdruck
des Gesichts!' — , Genug!' — unterbrach ihn barsch der
König, der stets einen Vorwurf darin argwöhnte, wenn man
in seiner Gegenwart den Namen der Königin nannte. ,Die
Königin ist auf diesem Portrait sehr geschmeichelt. Sie
war hässlich/ — Dabei, ein Gefühl des Aergers wegen seiner
Härte empfindend, erhob sich der König und begann im
Zimmer auf und ab zu gehen, um eine Bewegung zu verbergen
, die ihn erröthen machte. Dann blieb er am Fenster
stehen, aus welchem man auf den Schlosshof hinabsah. Die
Nacht war dunkel; am Himmel stand die blasse Scheibe
des Mondes im ersten Viertel [Dies stimmt genau nach
einer richtigen Berechnung des damaligen Mondes. — Ref.
Gr. C. Der Bau des Schlosses, in welchem auch heute
noch die Könige von Schweden residiren, war damals noch
nicht beendet, und Karl XI., welcher den Bau begonnen,
bewohnte noch das alte Schloss auf der Höhe des Riddar-
holms, von welcher aus man die Aussicht auf den Mälar-See
hat» Das Kabinet des Königs lag am Ende des Schlosses,
und gegenüber befanden sich die Fenster des Reichssaales,
in welchem der König zu den versammelten Reichsständen
zu sprechen pflegte. [Man vergl. hierzu die Berichte über
das Schloss in „Psych. Stud." Februar-Heft 18S9 S. 62 und
im April-Heft 1893 S. 180 ff. — Refer.j Die Fenster
dieses Saales erschienen in diesem Augenblick hell erleuchtet.
Der König stutzte u. s. w." [Und nun folgt der aus einer
etwas anderen Uebersetzung stammende Bericht Merimee's,
als der des Grafen Seherr Thosz ist, der in „Psych. Stud.t'
Februar-Heft 1889 S. 62 - 60 wohl von diesem selbst aus
Merimee's „Auserwählten Novellen" angefertigt ist und sich
im Wesentlichen mit dem Erdensohn1 s deckt — Refer.]
Nur die Augenzeugen Erdensohrts geben die Dauer der
Vision auf etwa zehn Minuten an, während Graf Seherr Thosz
zwanzig Minuten nennt. Aus beiden Uebersetzungen geht
hervor, „dass der König das Erlebte aktlich niederschreiben
und von seinen Begleitern unterzeichnen liess", also nicht
selbst niederschrieb, wie ich bereits im Juni-Heft 1890 S. 263
als Vermuthung aussprach.

Zur Geschichte des Königs und seiner Vision habe ich
noch zum Mai-Heft 1890 S. 209 ff. den wichtigen Umstand
nachzutragen, dass der König im Jahre 1676 zwar die mit


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