Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 318
(PDF, 160 MB)
Bibliographische Information
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318 Psychische Studien. XX. Jahrg. 6. Heß. (Juni 1893.)

losen Aberglaubens, welcher leider selbst in unserer als
aufgeklärt gerühmten Zeit bei Weitem noch nicht völlig
verschwunden erscheint. F. — (8o berichtet „Das Neue Blatt"
Nr. 2, 1893.) — Wir sind nicht der letzteren Ansicht, dass
dies grenzenloser Aberglaube sei. Wir haben eine ungeheure
Zahl Parallelfälle für dergleichen Visionen und Visionäre,
von denen wir nur einige in unseren vorhergehenden Noten
angedeutet haben.

f) Unempfindlichkeit gegen Schmerz. — Als
im Jahre 1562 der deutsche Gesandte Busberg auf seiner
Rückreise von Konstantinopel die damals türkische Stadt
Ofen berührte, sandte ihm der dortige Pascha zu seiner
Begrüssung einige Leute aus seiner Dienerschaft und
Soldaten entgegen. Letztere erregten die Aufmerksamkeit
ßusberg's im höchsten Grade. Denn — so erzählt er selbst
— an dem unbedeckten und rasirten Kopfe hatten sie in
die Haut einen langen Ritz eingeschnitten und in diese
Wunde mehrere Federn hineingesteckt; sie Hessen sich,
obgleich sie von Blut trieften, ihren Schmerz nicht merken,
sondern ritten, wie des Verstandes beraubt, fröhlich und
heiter einher. Unmittelbar vor Busberg marschirten einige
Fuszsoldaten: — der Eine von ihnen ging mit uoter-
gestemmten nackten Armen und hatte diese oberhalb des
Elbogens mit einem Messer durchbohrt, der Andere hatte
sich die Hüfte so durchbohrt, dass er eine Keule durchstecken
und sie gleichsam von einem Gürtel herabhängen
lassen konnte. Ein Dritter hatte auf seinem Scheitel ein
Hufeisen mit mehreren Nägeln befestigt. Das war aber
schon vor längerer Zeit geschehen, die Nägel waren deshalb
so mit dem Fleisch zusammengewachsen, dass sie sich nicht
bewegten. Sie begleiteten Busberg bis in den Palast des
Paschas, und als letzterer sah, dass die Augen des Gesandten
neugierig auf ihnen ruhten, fragte er, wie ihm das gefalle?
„Ganz schön", meinte Busberg, — „nur dass sie an ihrer
Haut machen, was ich nicht einmal meinem Rocke anthuu
würde. Denn ganz ist er mir lieber." — Der Pascha musste
lachen und entliess den Gesandten gutgelaunt. — r. („Das
Neue Blatt", Nr. 22,1893). Diese Mittheilung schliesst sich
wohl an unsere früheren Fakirgeschichten in „Psych. Stud."
Februar-Heft 1892 S. 83 ff. unmittelbar an.

g) Herr V. R. Lang berichtigt noch die beiden im
vorigen Maiheft 1893 S. 270 unter Kurze Notizen sub g)
falsch gedruckten Eigennamen m Rogozi&ski und Siemiradzki.


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