Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 341
(PDF, 160 MB)
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Prof, Maier: Offener Brief an Prot Dr. Büchner etc. 341

nachzuahmen und die darauf (z. B. von Baron Hellenbach)
gesetzten Preise zu gewinnen.

Aber auch wenn angenommen werden dürfte, dass
bezahlte Medien (wie die berüchtigte Valesca Töpfer, welche
neuestens auf Grund ihrer eigenen eidlichen Bezeugung
absichtlichen Betrugs mit Recht*) eine Gefangniszstrafe
erhielt,) unvorsichtigen Gelehrten und gläubigen Spiritisten
einen unverantwortlichen Hokuspokus vormachen, so beweist
der Missbrauch, der mit einer Sache getrieben wird, nichts
gegen dieselbe, und es bleiben dabei mindestens diejenigen
Fälle (etwa ein Zehntel der wissenschaftlich beobachteten)
unerklärt, wo jede derartige Voraussetzung, vor allem jedes
pecuniäre oder ehrgeizige Interesse fehlt, wenn nämlich die
Beobachtungen im eigenen Familienkreise gemacht werden,
wobei die Mittelsperson etwa ein Sohn oder eine Tochter
ist, die sich selbst vorher gänzlich ablehnend und ungläubig
zur Geisterfrage verhielten. Was ich selbst in letzter Zeit
in dieser Hinsicht erlebt habe, ist, wie ich auf Ehre
und Gewissen versichern kann, zum Theil derart, dass jede
andere versuchte Erklärung der von gewichtigen Zeugen unter
schärfster Kontrolle beobachteten Vorgänge fehl zu schlagen
scheint. Wenn mir z. B. eine stille Frage, die ich an eine sich
als Schutzgeist anmeldende Verstorbene richte, und von welcher
keines der Anwesenden eine Ahnung haben konnte, weil
sie nur mir und ihr bekannte Dinge betrifft, durch
automatische Schrift von dem mir fernsitzenden, also auch
nicht durch Muskelzuckungen beeindruckten Medium in der
Weise beantwortet wird, dass meine ausführliche, von mir
gedachte Frage in der Antwort wörtlich wiederholt und
letztere überdies in denselben Worten gehalten ist, in
welchen sich die Verstorbene bei Lebzeiten darüber auszusprechen
pflegte, und wenn beim bekannten Tischrücken
durch Klopftöne im Tisch, oder gar an einer nahen, von
Niemand berührten Zimmerthüre, wiederholt bei hellem
Licht zusammenhängende, einen der Gefühlssphäre an-
gehörigen intelligenten Sinn ergebende Mittheilungen, ohne
dass ich selbst etwa daran dachte, gemacht werden, so ist
doch wohl die stets wohlfeile Annahme eines „Zufalls" dabei
ausgeschlossen, wenn auch die Frage nach der Ursache
noch nicht spruchreif erscheint. — Auch die in dem Artikel
erwähnte und dort als „Witz des blinden Zufalls" bezeichnete

*) Wir verweisen über dieses „mit Becht" auf unser März-Heft
1893 der „Psych. Stud.", welches der Herr Verfasser bei Entwurf dieses
„offenen Briefes" selbstverständlich noch nicht berücksichtigen konnte.—

Der Sekr. d. Eed.


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