Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 344
(PDF, 160 MB)
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344 Psychische Studien. XX. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1893.)

Identität der Geister sei eigentlich damit erledigt, dass die
Geister sich schon deshalb nicht materialisiren, d. i. in ihrer
früheren Gestalt (und zwar theils auf, theils neben den
Medien durch angebliche Entziehung eines Theils des
Dunststoffes derselben) sichtbar machen könnten, weil sie
dieselbe nur aus ihrem doch verkehrten Spiegelbild bei
Lebzeiten gekannt hätten (als ob es nicht Gemälde,
Photographien und andere Bilder gäbe!). —

Was mich seiner Zeit bewog, dem Freidenkerbunde
beizutreten, war die Ueberzeugung. dass derselbe in erster
Linie für das Recht der freien Forschung, für das ich
selbst zeitlebens gekämpft und gelitten habe, eintrete und
jedem ehrlichen Bekennen wissenschaftlich gewonnener
Resultate in den weitesten Kreisen Bahn zu brechen
suche. Ich kann mir daher nicht denken, dass es die
Meinung der Leiter dieses Bundes sein könnte, an Stelle
des abgeschüttelten kirchlichen Dogmenjochs einen neuen
materialistischen Autoritätsglauben, oder gar einen gegen
jede abweichende Meinung unduldsamen Unfehlbarkeitsdünkel
zu setzen, der von unserem Standpunkte aus noch
unbegreiflicher, ja unverantwortlicher wäre und jedenfalls
nicht dazu beitragen würde, dem Bunde neue Mitglieder
unter den Vertretern wirklicher Wissenschaft zu werben.
Auch glaube ich nicht, dass die Lehren des Spiritismus,
welche übereinstimmend auf das Gefühl der persönlichen
Verantwortlichkeit und der treuen, selbstlosen Pflichter
füllung als Bedingung des Glücks in einer späteren
Existenz hinweisen, für die Gesellschaft in höherem Grade
bedrohlich sein könnten, als der Missbrauch, welcher etwa
von hartgesottenen Egoisten, wie dem hirnverbrannten
Ravachol, mit dem „materialistischen Unglauben" in der Weise
getrieben werden kann, dass sie, weil ja mit dem Tode doch
alles aus sei, Handlungen brutalster Selbstsucht begehen
zu dürfen glauben, von welchen sie abzuhalten gerade die
durch Thatsachen ihnen nahe gelegte Ueberzeuguog von
einer Fortdauer und späteren Verantwortung in einer,
unserem jetzigen Vorstellungsapparat nicht vorstellbaren
Daseinsform der Individualität vielleicht allein geeignet
sein könnte.

Dr. jR Maier, Prof. a. D.
Nachbemerkung des Verfassers. — Aus einem

Artikel über „Hypnotismus" in Nr. 10 des „Correspondenz-
blattes des Deutschen Freidenkerbundes* (dessen Vorstand
derzeit Professor L. Büchner ist) scheint hervorzugehen, dass
das Urtheil des berühmten Verfassers von „Kraft und


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