Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 356
(PDF, 160 MB)
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356 Psychische Studien. XX. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1893.)

werde ein Glied des deutschen Reiches nach dem anderen
sich losreissen, um sich von einem anderen, stärkeren Arme
desto empfindlicher züchtigen zu lassen. Auf den deutschen
Kaiser werde einmal ein kriegerischer Tyrann treten. Der
Kaiser des römischen Reiches werde sich in einen Kaiser
seiner Erblande verwandeln; aber von diesem kaiserlichen
Mantel werde das Schwert einen Lappen nach dem anderen
loshauen, bis nichts mehr übrig bleibe als ein spanischer
Kragen, aus dem endlich ein junger Adler aus seinem
Neste ausfliegen und mit einer Taube sich vermählen, und
den Oelzweig, den sie ihm bringe, zum Fliedensbaume
pflanzen werde. — Hierbei machte er die weitausgedehnte
Beschreibung: — er hätte die Erlaubnis3 erhalten, zuzuschauen
, wie alle christlichen Monarchen vor Gottes Thron
die Musterung passirt hätten, um zu sehen, welcher eigentlich
das Volk erlösen und Ordnung wieder herstellen sollte.
Schon seien die Meisten passirt gewesen, und man habe
gezweifelt, ob noch einer zu dem würdigen Geschäfte werde
erfunden werden. So sei einer aufgetreten, der „schlechtweg
Friedrich" heisse; da hätte der Scepter genickt und der
Befehl wäre ergangen; — „Der ist's, der mein Volk erlösen
und bessere Ordnung einführen soll; ziehet ihm den
goldenen Harnisch an!" — Hierauf hätten ihm alle übrigen
gehuldigt. Wer der ist, sagte Kunz nicht näher; nur
drückte er sich einmal so aus: — es werde zuvor viel
Menschen- und Bruderblut von einem zweiten Tarquinius
vergossen werden, ehe die besseren Ztiten kämen. Als er
gefragt wurde, wer der Tarquinius gewesen wäre, erwiderte
er: — em ehrgeiziger, blutdürstiger König von Rom aus
einer fremden Familie.

Die französische Revolution betreffend verkündigte er
zuvörderst im allgemeinen grossen Verfall der Sitten. Treue,
Glaube und Rechtschaffenheit würden immer mehr abnehmen.
Jedes werde das andere übersehen und hofmeistern wollen,
— bis kein Mensch wisse, wer Koch oder Kellner sei u. s. w.
Die Schuldenlast werde wie eine austrocknende Sonne für
Frankreich sein, in der die Lilie verdorren müsse. Darüber
wüiden sie sich selbst in die Haare kommen, und es werde
mehr Blut vergossen werden als in manchem Kriege. Eine
neue Einrichtung nach der anderen würden sie ersinnen,
alle bei Todesstrafe; aber keine werde helfen und bestehen.
Endlich werde das Volk wieder unter ein Oberhaupt
kommen, das sich selbst eine Krone aufsetze und mit
lauter Krieg festbinde. Das werde lange dauern, bis
endlich „Friedrich Schlechtweg" erscheine. Da werde im
Ochsenfelde im Eisass der Prozess gemacht werden. Drei


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