Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
20. Jahrgang.1893
Seite: 363
(PDF, 160 MB)
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Kurze Notizen.

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zugeschriebene Absicht nicht sonderlich unwahrscheinlich
ist, und kommt dann zu dem Schluss: — „dass nur die-
jenigen das hier besprochene Gebiet für Unsinn erklären,
welche nichts von demselben wissen." (Berliner „Staatsbürger-
Zeitung" XXIX. Jahrg. Nr. 256 v. 3. Juni 1893.)

f) Fortsetzung von Kurze Notiz f) im
Mai-Heft er. Seite 268. — Von diesen Alpträumen
heisst es bei Carus Sterne weiter: — Es sei blos
Volksphantasie, die sich den Peiniger in winziger Gestalt
durch ein Schlüssel- oder Astloch in den Schlafraum
eingedrungen vorstelle in Gestalt von Zwergen, die auf
dem Körper des Schläfers zur gewaltigen drückenden Last
anwachsen. Das alte Wort „dwergar" bedeute „Drücker",
und daraus hätten sich auch die blutsaugenden Vampyre
und Empusen entwickelt, die dem Schlafenden die Kräfte
aussaugen. Auch das bezweifeln wir nach neueren wie
älteren Beobachtungen und Ueberlieferungen stark. „Die
Athemnoth der Schläfer hat ihnen zu einer haarigen Haut
und Zunge verholfen, denn man nimmt an, dass sie diese
haarige Zunge ihrem Opfer in den Mund stecken und es
so dem Ersticken nahe bringen." Hierüber kennen wir
keine Beispiele. ,,Wie der Schlafende im Traum selbst
wandert und ferne Orte besucht, so glaubt man, dass
Menschenseelen im Schlaf ihren Körper verlassen können,
um andere zu belästigen; und unzählige Sagen berichten,
dass Jemand seinen nächtlichen Peiniger an Händen oder
Füssen beschädigt, ihn, wenn er als Pferd kam, beschlagen
habe, und dass am Morgen etwa die Frau Meisterin oder
der Herr Nachbar mit blutigen Händen oder Füssen, oder
mit Hufeisen daran im Bette gefunden wurden. Meist sind
aber erst die Seelen Verstorbener wegen ihrer Sünden
verdammt, 'drücken zu gehen', und diese sehnen sich dann
nach Erlösung, um die sie oft ihr Opfer selbst bitten. Die
Vampyrsage ist die düsterste Abart dieser Alptraum-
geschöpfte und in slavischen Ländern noch heutzutage
wiederkehrend. Prozesse wegen Grabschändung beweisen
die Zähigkeit dieses Wahnglaubens, und dass man jedes
Mittel für erlaubt hält, sich solcher Peiniger zu erwehren."
— Wir haben eine andere Anschauung über diese Vorgänge,
welche uns durch die neuerdings beobachteten Fälle der
Doppelgänger- und Materialisations-Gestalten ganz aus dem
Bereiche blosser Phantastik und des Traumlebens gerückt
erscheinen. Ganz neu und belustigend erscheint uns die
Erklärung des Sphinx-Mythus aus der Verhör- und
Examennoth in Träumen, der sogenannten „Fragepein";
desgleichen die des ,,Mittagsmannes" und der „Mittagsfrau",


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