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de Thomassin: Uebertragnng der Sensibilität und Bilderzauber. 371

Spiegel sein, der die bösartige Intention wie in einem
Brennpunkte sammelt, und sie dann auf das Vorgestellte
selbst in ganzer Verderblichkeit hinüberleitet. Der Grundgedanke
ist also der eines Apparates, in dem die
dämonischen Influenzen sich einigen; etwa wie das
magnetische Baquet die somnambulistischen Einflüsse
concentriren und weiter leiten sollte." — #

Während nun hier der bekannte Mystiker nur von der
Willensconcentration spricht, zu deren Hervorrufung die
Benutzung des Objectes ein Mittel ist, klärt er uns an
anderer Stelle, in dem Kapitel vom „Contagium in der
Obsession", auch darüber auf, dass zum Gelingen der
magischen gewollten Uebertragung seiner Ansicht nach
eine physische Leitung erforderlich ist.

„Das tauglichste Medium", — so schreibt er, — „in
dem diese Mittheilung in die Ferne geschieht, wird darum
eben jene Aura sein, die die ganze gährende Leiblichkeit
umgiebt, an ihren Zuständen in ihrer Weise theil nimmt
und, sie in die Fremde übertragend, durch diese das
Gleichartige in den umfangenen Persönlichkeiten wirkt.
Diese Aura wird, wie jene, die um die Sonne her zu ihren
Weltkörpern hin den wechselseitigen Verkehr vermittelt,
verschiedene Regionen haben, durch die Höheres oder
Tieferes auf weitere oder nähere Distanzen sich fortpflanzt;
aber die Prozesse jenseits und diesseits, über und unter
den Vermittelnden, werden jedes Mal wie Vorbildliches und
Nachbildliches sich verhalten." —

„Hat daher in Mitte einer Genossenschaft irgend Jemand
sich gefunden, der es bis zur Virtuosität in diesen Gebieten
gebracht", [folgen Hinweise auf die Verbindung mit dem
Dämonischen] ... „so werden Alle, welche, wenn auch räumlich
ihm ferne, aber innerlich in Sympathie ihm verbunden
stehen, von ihm ergriffen werden; unabsichtlich, aber auch
absichtlich und mit Vorbedacht. Sind es freilich geistig
und moralisch und physisch gesunde Naturen, auf der Höhe
ihrer Lebenskraft, dann wird er allerdings nicht viel
vermögen. Ist es aber ein gegen äussere Eindrücke weniger
bewahrtes, jugendliches Alter, das ihm in den Weg kommt,
oder eine durch Kränklichkeit entwaffnete, oder sonst durch
Temperament schon zugeneigte Anlage, die ihm naht; ist
vor Allem ein geistiges, besonders ein moralisches
Aneignungsmittel schon vorhanden: dann schlägt er rasch
ein, zieht solche Persönlichkeiten, sie sich aneignend, in
seinen Kreis; und mit ihnen armirt, schaltet und waltet er
in dieser Wirkungssphäre nach Wohlgefallen."

Diese Ansicht des Mystikers, dass die magische Fern-

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